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William Shatner feiert 94. Geburtstag – und bald ein “Star Trek”-Comeback?

Am heutigen Samstag feiert ”Star Trek”-Legende William Shatner (Captain/Admiral James T. Kirk) seinen 94. Geburtstag. Zuletzt hatte der gebürtige Kanadier abermals Spekulationen über eine Franchise-Rückkehr ausgelöst, als er auf der Fan Expo Vancouver eine Frage beantwortete.

Die Rolle seines Lebens

Als William Shatner vor rund 59 Jahren erstmals in die Rolle von Captain James T. Kirk schlüpfte, um Jeffrey Hunter (†42) als Kommandant des Raumschiffs Enterprise in dieser ambitionierten, neuen Science-Fiction-Serie namens “Star Trek” zu ersetzen, hätte wohl niemand gedacht, dass er im stolzen Alter von 94 Jahren noch immer hauptsächlich mit dieser Rolle assoziiert wird. Denn einerseits ist es auch heute noch immer keine Selbstverständlichkeit, dass ein Mensch ein solch hohes Lebensalter erreicht. Und andererseits war seinerzeit gewiss nicht davon auszugehen, dass sich “Star Trek” zu einem populärkulturellen Phänomen entwickeln und Generationen von Fans in seinen Bann ziehen wird. Doch es kam bekanntlich anders. Aber der Reihe nach.

William Shatner erblickte am 22. März 1931 im kanadischen Montreal das Licht der Welt. Neben der Schauspielerei, seinem Kerngeschäft, versuchte sich Shatner im Laufe seines Lebens auch als Regisseur (“Star Trek V: Am Rande des Universums”/”Star Trek V: The Final Frontier”, 1989), Sänger (u.a. “Spaced Out: The Very Best of Leonard Nimoy and William Shatner”, 1997), Autor (u.a. “Star Trek Classic: Die Rückkehr”/”Star Trek: The Return”, 1996, mit Judith & Garfield Reeves-Stevens), Dokumentarfilmer (“The Captains”, 2011) und Talkshow-Gastgeber (“Shatner’s Raw Nerve”, 2008-2011). Zudem züchtete Shatner Pferde, seine Lieblingstiere. Shatner war bisher viermal verheiratet und hat drei Töchter.

Neben seiner Paraderolle als Captain/Admiral James T. Kirk in der Originalserie “Star Trek” (“Raumschiff Enterprise”, 1966-1969) und den ersten sieben Kinofilmen (1979-1994) ist Shatner unter anderem durch zwei weitere Rollen weltweit bekannt geworden, nämlich einerseits als Sergeant Thomas Jefferson Hooker in der Polizei-Serie “T.J. Hooker” (1982-1986) sowie als Rechtsanwalt Denny Crane in der preisgekrönten Justiz-Serie “Boston Legal” (2004-2008). Hinzu kommen etliche weitere Rollen in Film und Fernsehen. In der Komödie “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff” (“Airplane II: The Sequel”, 1982) nahm er seine berühmte Rolle als Raumschiff-Captain einst aufs Korn.

Leben im Un-Ruhestand

Ruhestand ist für William Shatner auch im hohen Alter ein Fremdwort. Im Gegenteil, mit dem Eintritt in das achtzigste und neunzigste Lebensjahrzehnt fand Shatner immer wieder neue Betätigungsfelder, allen voran als Moderator der Fernsehsendungen “The UnXplained” (seit 2019) und “I Don’t Understand” (2021). Das Jahr 2021 markierte nicht nur Shatners 90. Geburtstag, sondern brachte ihm auch eine Erfahrung, die nur wenige Menschen vor und nach ihm erleben durften. Am 13. Oktober 2021 brach Shatner an Bord der New Shepard von Blue Origin gemeinsam mit drei weiteren Personen zu einem suborbitalen Flug ins All auf. Shatners nicht unumstrittener Weltraumtourismus brachte ihm zeitweise den Rekord als ältester Mensch im Weltraum (90 Jahre und sechs Monate) ein. Mittlerweile wurde der Rekord jedoch vom Astronauten Ed Dwight (90 Jahre und acht Monate) überboten.

Im vergangenen Jahr erschien das Biopic “William Shatner – You Can Call Me Bill”, das sein Leben abermals beleuchtet. Im Februar 2025 wurde Shatner schließlich mit dem Special Lifetime Achievement Saturn Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Ein streitbarer Charakter

William Shatner hat in seinem langen Leben Höhen und Tiefen erlebt. Nach der Absetzung von “Star Trek” (“Raumschiff Enterprise”) im Jahr 1969 und der Scheidung von seiner ersten Ehefrau hatte er enorme Geldprobleme. In dieser Lebensphase lebte er zeitweise sogar in einem Wohnwagen. Eine Erfahrung, die ihn nach eigener Aussage nachhaltig prägte. Womöglich hat diese schwere Zeit auch sein Verhältnis zu materiellen Dingen verändert. Das würde wiederum erklären, warum er sich in seiner zweiten Lebenshälfte nicht mehr „unter Wert“ verkaufen wollte, um es mal moderat auszudrücken.

Ein weiterer Schicksalsschlag in seinem Leben war der Tod seiner dritten Ehefrau im Jahr 1999. Sie ertrank nur zwei Jahre nach der Hochzeit in ihrem Swimmingpool.

Shatner hat sich dennoch immer wieder aufgerichtet und ist seinen Weg mit großem Ehrgeiz gegangen. Mit seiner teils exzentrischen und unverblümten Art eckt er zweifellos an, einige seiner Schauspielkollegen, wie beispielsweise George Takei (Hikaru Sulu), warfen ihm wiederholt „egozentrisches“ Verhalten vor.

Diese Vorwürfe stehen im Raum und gehören genauso zu einem Gesamtbild des Menschen William Shatner dazu wie seine bemerkenswerte Beharrlichkeit, seine beeindruckende Vielseitigkeit und sein unbestreitbarer Unterhaltungswert. Auch dies sind Eigenschaften, die seine Karriere geprägt haben. Dass er aus der Regie des TOS-Casts zusammen mit Leonard Nimoy (†83) die erfolgreichste Karriere hingelegt hat, steht indes außer Zweifel.

Wer William Shatners öffentliche Auftritte verfolgt oder auch seine Postings in den Social Media liest, der wird das ein oder andere Mal vielleicht den Kopf schütteln. Oftmals kann man aber auch herzlich schmunzeln ob der Selbstironie, die dieser Mann zweifellos verkörpert. Ist es nicht vielleicht sogar diese Ambivalenz, die den Menschen William Shatner so populär und so interessant macht?

Sicherlich, an Selbstbewusstsein und Schlagfertigkeit fehlt es ihm nicht. Shatner bietet gerade deshalb viele Angriffsflächen. Ich muss allerdings gestehen, dass er mir in der öffentlichen Wahrnehmung zuletzt mitunter etwas zu einseitig negativ gesehen wurde. Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass Shatner weiterhin tief in der “Star Trek-Familie” verwurzelt ist und es ihm scheinbar auch ein großes Anliegen ist, seinen Kollegen und Kolleginnen aus dem “Star Trek”-Franchise regelmäßig persönliche Geburtstagsgrüße dazulassen – selbst wenn man nie gemeinsam vor oder hinter der Kamera stand. Auch diese kleinen Gesten sagen etwas über einen Menschen aus. Sie sind ebenfalls kleine Mosaiksteinchen, aus denen sich am Ende ein differenziertes Gesamtbild ergibt.

Shatner in “NuTrek”?

Schon seit rund 30 Jahren stellt sich die Frage, ob das Kapitel “Star Trek” für Shatner wirklich abgeschlossen ist. Von Dokumentationsfilmen und Conventions mal abgesehen. Nach seinem letzten Auftritt als James T. Kirk in “Star Trek: Generations” (1994) wurde es eigentlich niemals wirklich still um William Shatner, was eine Rückkehr vor die Kamera betrifft. Schon zu Zeiten von “Enterprise” (2001-2005), einem Prequel zur Originalserie, gab es immer wieder Spekulationen, Shatner könnte zum Franchise zurückkehren, um einen von Kirks Vorfahren zu spielen. Auch im Vorfeld des TOS-Reboots “Star Trek” aus dem Jahr 2009 gab es Gerüchte hinsichtlich eines Comebacks.

Woran diese Vorhaben am Ende gescheitert sind, darüber kann man nur spekulieren. Manch einer sagt, ein Engagement sei an Shatners Gageforderungen gescheitert. Oder auch an seinem Ego, das mit einem einfachen Cameo-Auftritt nicht zu vereinbaren sei. Das hat Shatner selbst auch immer wieder so kommuniziert. Denkbar ist aber auch, dass es einfach keine passende Geschichte für eine Rückkehr gab.

Mit “Strange New Worlds” böte sich nun theoretisch eine weitere Chance, um Shatner zurückzubringen. Paul Wesley spielt in diesem Prequel den jungen James T. Kirk, Dan Jeannotte dessen Bruder George Samuel Kirk. Eine Storyline über die Kirk-Familie liegt demnach im Bereich des Möglichen, sodass Shatner hier – ähnlich wie Michael Dorn in “Star Trek VI: Das unentdeckte Land” – “seinen eigenen Großvater” spielen könnte. Weitere “NuTrek” (“New Trek”)-Alternativen wären “Starfleet Academy” oder eine andere Produktion, die sich derzeit in der Entwicklung befindet. Darauf deutet zumindest eine Aussage von Shatner aus dem vergangenen Monat hin.

Im Rahmen seines Panels auf der Fan Expo Vancouver berichtete Shatner nämlich, dass er “von einem Autor einer der in der Entwicklung befindlichen ‚Star Trek‘-Serien von Paramount” kontaktiert worden sei.

„Ich bin schon so oft gebeten worden, als Kirk zurückzukommen. Wenn Kirk zurückkommen soll, muss es etwas bedeuten. Es muss die Serie sein. Aber ich war so beeindruckt von diesem Autor, dass ich sagte, lass uns reden, wenn ich in Vancouver fertig bin. Ich warte also auf einen Pitch für die Serie, es sollte am Montag oder Dienstag kommen.“ – William Shatner auf der Fan Expo Vancouver 2025

Ob Shatner den Pitch mittlerweile erhalten hat, ist nicht bekannt. Allerdings sei daran erinnert, dass Patrick Stewart sich vor rund einem Jahr in ähnlicher Weise hinsichtlich eines möglichen “Picard”-Films geäußert hat. Davon hat man seither allerdings nichts mehr gehört. Ideen scheint es viele zu geben, aber ob Paramount auch das Geld dafür bereitstellen kann oder möchte, um diese zu verwirklichen, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

Des Weiteren stellt sich die nicht ganz unberechtigte Frage, ob Shatner auch mit 94 Jahren noch immer die körperliche und geistige Kondition für ein Comeback mitbringt. Meinem Eindruck nach lautet die Antwort darauf: durchaus denkbar!

Uns bleibt demnach nur, Tee zu trinken und abzuwarten. Ein “digitales Comeback” von William Shatner gab es derweil schon letztes Jahr im Kurzfilm “Star Trek: Unification”.

Die TZN-Redaktion wünscht William Shatner alles Gute zum 94. Geburtstag – allen voran viel Gesundheit und Energie für das neue Lebensjahr.

„[…] straight on until morning!“

Matthias Suzan
Matthias Suzan
Matthias' Leidenschaft für "Star Trek" wurde 1994 mit knapp zehn Jahren durch "The Next Generation" geweckt. TNG und DS9 sind bis heute seine Lieblingsserien. Es sind vor allem die politischen, gesellschaftlichen und menschlichen Themen des Trek-Universums, die ihn faszinieren. Aber auch die vielen, tollen Raumschiffe haben es dem passionierten Modellbauer angetan. Matthias ist seit 2017 Teil der TZN-Redaktion.

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