TZN

Literatur

Calhoun: "Ich gehe da rein und schlage auf die Typen ein, bis sie mir geben, was ich will."
Spock: "Ah, das Kirk-Manöver."

 − Captain Calhoun und Spock
 − aus dem Roman "Gods Above"

September 2007

 

ISSN 1684-7385

Volume VI

Ausgabe 1 (#1)

 features

 

Zehn Jahre "Neue Grenze"

Science- und Social-Fiction

Wie hat sie angefangen und sich entwickelt?

Der "Enterprise"-Relaunch

Zwischen Schein und Sein

Resümee und Buchkritik

Ein Blick in die Zukunft

Vorschau auf die Romane

Was erwartet uns 2008?

 

Vorwort

Literatur - Unendliche Seiten


Liebe Leserinnen und Leser,

die "Star Trek"-Literatur ist ein Gebiet, das vielseitiger gar nicht sein könnte: Hat man ein Buch gelesen, ist der Griff zum nächsten nur eine Frage der Zeit - die Geschichten der Bücher kennen überhaupt nur eine Grenze: die Grenze der Phantasie! Neue Romanserien erfreuen uns, neue, unbekannte Charaktere regen zum Nachdenken an, bringen uns zum Lachen oder jagen uns die Tränen in die Augen; spannend sind "Star Trek"-Geschichten schon sehr lange, egal ob sie auf der Enterprise, der Voyager, Deep Space Nine oder jedem anderen Schauplatz im Universum spielen.

Genau deswegen begrüße ich Sie heute zu einer ganz besonderen Ausgabe: der ersten Ausgabe des neuen Literatur-Newsletters vom TrekZone Network! Wir von der Literatur-Ecke sind zu dem Schluss gekommen, dass das umfangreiche und mit gewaltigem Potential gesegnete Literatur-Genre leider viel zu selten im Mittelpunkt irgendwelcher Newsmeldungen oder Newsletter steht. Oft sind Literatur-News gleichbedeutend mit "Es erscheinen diesen Monat die und die Bücher" - ein Trugschluss, denn jeder "Star Trek"-Roman (ob dick oder dünn, alt oder neu) spinnt das komplexe Universum der Bücher weiter und weiter. Frei nach dem Motto "Literatur - Unendliche Seiten" zeigen wir Ihnen, dass "Star Trek"-Geschichten nicht nur auf dem Bildschirm ihren Stellenwert haben, sondern auch im Bücherregal oder auf dem Nachtkästchen. Oder vielleicht während der Fahrt zur Schule oder zur Arbeit? Auch hier sind dem Literatur-Genre keine Grenzen gesetzt.

Mit dieser ersten Ausgabe möchten wir in eine andere Richtung gehen und uns alle drei Monate in News um Bücher, spannenden Titelthemen, Vorschauen auf die kommenden Wochen, tiefgehende Charakterspiegel, vielseitigen Kolumnen, interessanten Buchkritiken und Artikeln über die Politik und Geschichte des "Star Trek"-Universums verlieren, so als wären die geschriebenen Zeilen Schwarze Löcher, denen wir uns nicht entziehen können. Denn tatsächlich werden Sie ganz besondere Texte lesen, die sich hauptsächlich an Fans der Literatur richten - dem allgemeinen Leser könnten sie vielleicht zu speziell sein. Wir hoffen jedoch, dass auch diese Leserinnen und Leser begeistert von der ausgefallenen Ausprägung des Geschriebenen sind (oder sein werden) und womöglich Seiten an "Star Trek"-Büchern entdecken, die sie vorher noch nicht gesehen haben.

Springen Sie mit auf: Der scheinbar niemals endende Trek zu den Sternen hat noch Plätze frei für Sie - nächster Halt: am Rande der Ewigkeit!

Viel Spaß beim Lesen!

Jörn Podehl
Leiter TZN-Literatur

 
   

Inhalt

Die ganze Ausgabe auf einen Blick

Neues aus der Bücherwelt

Aktuelles um die Trek-Bücher.

Auf dem Hauptschirm

Zehn Jahre "Die Neue Grenze" - Zehn Jahre Science- und Social-Fiction.

Buchgeflüster

"Enterprise: History Fake? - Auf diesem Schiff ist alles möglich".

Nachgehakt - unsere Buchkritik

"Star Trek: Enterprise - The Good that Men do".

Kurzstreckensensoren

Büchervorschau für September bis November.

Blick in die Zukunft

Shore Leave Convention - Das Jahr 2008.

Über den Rand des Universums

Politik, Kultur und Geschichte in den Trek-Books - 2311: Der Tomed-Zwischenfall.

Charakterspiegel

Ein Andorianer auf DS9.

Haben Sie gewusst, dass...

Interessantes aus den "Neue Grenze"-Büchern.

Die nächste Ausgabe

Was erwartet Sie in Ausgabe zwei?

Impressum

Redaktion, Abonnement und Copyrights.

Wussten Sie, dass...

... es zu jeder "Star Trek"-TV-Serie außer "Classic" einen Relaunch in Romanform gibt? Eine achte Staffel "Deep Space Nine", vier Bücher "Voyager", die TNG-"Second Decade" und jetzt neu der "Enterprise"-Relaunch warten auf die Leser!

... mittlerweile eine Kontinuität in "Star Trek"-Romanen gepflegt wird? Spätestens seit den "Titan"-Büchern gibt es Bezug zwischen den Trek-Büchern, was früher undenkbar war.

... Captain Calhoun der einzige reine Romancharakter ist, von dem es eine Action-Figur gibt?


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Neues aus der Bücherwelt

Aktuelles um die Trek-Bücher.

Lesen Sie hier, was sich im "Star Trek"-Bücherkosmos tut.

Trek-Bücher endlich wieder in Deutschland

Vor kurzem erhielt das TrekZone Network eine Pressemitteilung, die besonders Fans deutscher "Star Trek"-Literatur freuen wird: 2008 veröffentlicht der Verlag Cross Cult aktuelle Trek-Romane in Deutschland - den Auftakt macht die Classic-Romantrilogie "Vanguard".

Im Februar erscheint Teil eins mit dem Titel "Der Vorbote". Es stammt aus der Feder von David Mack und hat 392 Seiten. Nur zwei Monate später, im April, wird mit "Rufe den Donner" auf 424 Seiten die Handlung von Dayton Ward und Kevin Dilmore fortgeführt. Band drei "Ernte den Sturm" hat erneut David Mack geschrieben (454 Seiten) und erscheint im Juni. Jedes Buch wird voraussichtlich 12,95 Euro kosten.

Die Romanserie "Vanguard" startete in den USA bereits Mitte 2005 und ist bis heute ein großer Erfolg, weil die Serie gänzlich atypisch für "Star Trek" ist. Im Mittelpunkt steht die Raumstation 47, auch Vanguard genannt. Sie scheint eine normale Sternenbasis zu sein, doch birgt der Grund, warum sie überhaupt gebaut worden ist, ein großes Rätsel in sich. Es hat anscheinend etwas mit dem Raumbereich zu tun, in dem Vanguard liegt. Weder den Tholianern noch den Klingonen gefällt es, eine Basis der Föderation vor ihrer Nase zu haben - und den Romulanern erst recht nicht.

Seit sechs Jahren veröffentlicht das Grafikstudio Amigo Grafik unter dem Label Cross Cult edel gestaltete Comics in kleinformatigen Hardcoverbänden. Zu den wichtigsten Themen gehören unter anderem die Titel "Hellboy", "300" und "Sin City". Neu bei Cross Cult ist auch "The Walking Dead" und "The Red Star". Ab 2008 ist auch die Veröffentlichung von "Lost Girls" geplant, Alan Moores großes Werk.

Interview mit Jeff Ayers

Die Seattle Times hat den Autor des umfangreichen Führers durch die Trek-Bücher "Voyages of Imagination" Jeff Ayers interviewt. Das Gespräch im englischen Original können Sie hier nachgelesen.

Fragestunde mit Peter David

Auf seiner Homepage hat Peter David eine Fragestunde mit Fans durchgeführt. Die für "Star Trek"-Fans relevanten Fakten dieser Veranstaltung sind:

  • Peter Davids neuster "The Next Generation"-Roman "Before Dishonor" wird Ende Oktober erscheinen.

  • Auf Frage eines Fans, ob David einen neuen Spiegeluniversumsband mit den dunklen Charakteren der "New Frontier" plant oder ihn in Erwägung zieht, antwortetet er: "Ich spiele die Möglichkeiten in meinem Kopf durch, ja."

  • Das nächste reguläre "New Frontier"-Buch erscheint Mitte 2008.

  • Über einen neuen "New Frontier"-Comic wurde bereits diskutiert. Alles sei diesbezüglich möglich.

  • Mehr zu dieser Fragestunde und weitere Informationen finden Sie in der amerikanischen TrekBBS.

    Rick Berman schreibt Autobiografie

    Rick Berman, ehemaliger "Star Trek"-Produzent und Nachfolger von Gene Roddenberry, hat angekündigt, eine Autobiografie schreiben zu wollen. Ein Auszug aus dem Offiziellen "Star Trek"-Magazin, in dem er dies bekannt gegeben hat, kann hier nachgelesen werden.

    Planungen für "Slings and Arrows" vorgestellt

    Keith R.A. DeCandido hat die Planungen für die "The Next Generation"-eBook-Serie "Slings and Arrows" vorgestellt, die Bestandteil des Jubiläumsprogramms anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von "The Next Generation" ist. In den sechs Bänden wird es um das erste Dienstjahr der Enterprise-E gehen. Die Titel der Storys sind "A Sea of Troubles", "The Oppressor's Wrong", "The Insolence of Office", "That Sleep of Death", "A Weary Life" und "Enterprises of Great Pitch". Es sind bereits die Covers veröffentlicht.

    Informationen zu den ersten beiden Geschichten "A Sea of Troubles" und "The Oppressor's Wrong" finden Sie in der Rubrik "Kurzstreckensensoren".

    Related Links

  • Cross Cult
    Die Internetseite des neuen "Star Trek"-Verlags in Deutschland.

  • "Vanguard: Harbinger"
    Buchrezension zu dem in Deutschland erscheinenden Titel "Der Vorbote".

  • "Vanguard - Summon the Thunder"
    Buchrezension zu dem in Deutschland erscheinenden Titel "Rufe den Donner".

  • Jörn Podehl & Christoph Hühn


     

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    Auf dem Hauptschirm

    Zehn Jahre "Die Neue Grenze" - Zehn Jahre Science- und Social-Fiction

    Captain Gold und seine Ingenieure der U.S.S. da Vinci lösen Monat für Monat unlösbare Probleme; Captain Klag der I.K.S. Gorkon treibt sein Schiff und seine Mannschaft durch den Kosmos; Will Riker und die Crew der Titan durchforsten den Orion-Arm der Milchstraße; in der Taurus-Ausdehnung lauert ein dunkles Geheimnis, dem Commodore Reyes auf den Grund gehen will; Captain Sisko kehrt aus dem Reich der Propheten zurück und begrüßt Bajor in der Föderation; Picard sucht einen neuen Ersten Offizier und eine neue Crew; Captain Chakotay fliegt mit der Voyager durch die Gegend und Trip Tucker ist doch eigentlich gar nicht tot, oder?

    Aber halt, bevor Sie gleich sagen "Das weiß ich doch schon, Mann!", eine kleine Frage: War dem denn immer so? Wurden die "Star Trek"-Fans schon immer so verwöhnt mit verquirlten Abenteuern, die der Phantasie keine Grenzen setzen oder mit Geschichten aus Tausend und einem Sternenimperium? Wirklich?

    Die Antwort lautet: nein. Hätte es eine ganz bestimmte Romanserie nicht gegeben, würde man vermutlich weiterhin begleitende Abenteuer zu den TV-Serien lesen können: Die Voyager ist mit schrumpfendem Kaffeevorrat auf dem Weg nach Hause; Captain Sisko jagt irgendwelche Piraten durch die Quadranten; Picards Enterprise wird während einer Routinemission mit einem unbekannten Volk konfrontiert und Captain Archer steuert die Enterprise NX-01 einfach nur geradeaus. Alte Gesichter bleiben alte Gesichter, neue Gesichter gehen spätestens am Ende der Geschichte zur Hölle.

    Aber welche Serie ist denn das und wie fing alles an? Welchen Einfluss hatte sie denn auf das Buchgenre? Der Titel der Serie sagt eigentlich schon alles, räumt mit dem "Star Trek'schen" Final Frontier endgültig auf und ebnet so den Weg zu einer komplett anderen, ganz Neuen Grenze...

    Der Anfang

    Der Stapel "Star Trek"-Romane wurde Ende der 90er Jahre größer und größer, ohne dass es viele Abenteuer gab, die mehr boten als das TV-Programm. Damals war John Ordover Romaneditor bei Pocket Books und brachte es auf den Punkt: Eins der größten Probleme dieser Zeit war, dass man mit den Helden der Romane keine signifikanten Veränderungen vornehmen konnte, die Hauptcharaktere mussten immer dieselben sein und bleiben; sie durften nicht sterben, nicht verändert werden, nicht weggehen. Dass eine derartige Einschränkung Roman-Franchises nicht groß vorantreiben kann, ist selbstverständlich und für jeden, der bei Pocket Books etwas mit den Geschichten zu tun hatte, ermüdend und frustrierend.

     
     

    Im Mittelpunkt standen Humor, verschrobene Charaktere und mehr Sex. Doch wer sollte der Captain beziehungsweise die Hauptfigur einer derart ungewöhnlichen Serie werden?


    Not macht bekanntlich erfinderisch, und so kam Ordover folgende Idee: Was wäre, wenn man sein eigenes Schiff und seine eigene Crew haben und man Geschichten erzählen könnte, die von Roman zu Roman gehen, ohne auf die vorgeschriebene Kontinuität von Paramount achten zu müssen? Charaktere könnten kommen, gehen, verändert werden oder sterben, man hätte jede Freiheit. Mit den eigenen Protagonisten in einem "abgetrennten" Bereich des Paramount-Universums würden auf einen Schlag alle Probleme beseitigt worden sein, die man sonst unter der harschen Führung der Kontinuität hätte.

    Paramount, oder viel mehr Paula M. Block, die damals das Sagen in Sachen "Star Trek"-Lizenzen hatte, fand diesen Gedanken interessant und ließ sich von Ordover ein Konzept zukommen. Im Mittelpunkt der neuen Buchserie stand ein Raumschiff namens Excalibur. Es agierte in einem Gebiet entfernt der uns bekannten Föderation, dem Sektor 221G, und leistete humanitäre Hilfe, wo sie benötigt wurde, denn ein riesiger Planetenverbund war dort auseinander gebrochen und lag in Trümmern. Jeder kämpfte gegen jeden, niemand hatte viele Freunde (im Hinterkopf hatte Ordover dabei das Bild der Sowjetunion).

    Gleichzeitig wollte sich Ordover mit der neuen Idee wieder der originalen Serie annähern, während DS9 und "Voyager" ein anderes Kernthema hatten. Man erinnerte sich, dass TOS von einer Mission zur nächsten dachte und das Raumschiff im Grunde genommen auf sich allein gestellt war. Allerdings sollte der Sprung in die "guten alten Zeiten" mehr Würze haben. Im Mittelpunkt standen Humor, verschrobene Charaktere und mehr Sex. Doch wer sollte der Captain beziehungsweise die Hauptfigur einer derart ungewöhnlichen Serie werden?

    Der New York Times Bestseller-Autor Peter David war Ordovers erste Wahl für die neue Serie. Er erfand auch die Romanfigur MacKenzie Calhoun und gestaltete sie der Serie gemäß ziemlich ungewöhnlich. Und wenn sich der Leser bei Captain Calhoun an Mel Gibson erinnert fühlt, der wild um sich prügelnd das letzte aus sich und seinen Gegner herausholt, liegt er genau richtig. Calhouns Charakter ist nämlich sehr stark an den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace angelehnt, der wie Calhoun ein Haudegen war. Dieser wiederum wurde in dem Film "Braveheart" von Mel Gibson verkörpert...

     
     

    Paramount schlug vor, bekannte Gesichter mit in die Geschichten einzubinden.


    Aber damit nicht genug; Paramount räumte der Bücherserie keinen großen Erfolg ein, wenn sie nur aus Romanfiguren bestünde, die keinen Bezug zur TV-Serie hatten. So schlug Paramount vor, bekannte Gesichter mit in die Geschichten einzubinden. Ordover entschied sich für Shelby und Dr. Selar, David dachte an Robin Lefler. Sie alle hatten einen Hintergrund und waren bei Fans beliebt. Um eine vorher nicht gekannte Buchkontinuität zu erzeugen, folgten aus anderen David'schen Büchern, zum Beispiel der "Starfleet Academy"-Romanserie, Lieutenant Soleta, Mark McHenry, Kebron und Tania Tobias (sie tauchte erst in den späteren "Neue Grenze"-Büchern auf).

    Peter David sagte in einem Interview dazu: "John Ordover nannte mir die Charaktere, die in die Geschichte kommen sollten und ich konnte loslegen. Ich mochte die Idee einer Serie, in der wir die Charaktere am Ende nicht immer wieder so darstellen mussten wie auf der ersten Seite des Buchs. Wir konnten wirklich Sachen ändern, anstatt die Illusion einer Veränderung zu zeigen".

    Im Juli 1997 war der große Moment gekommen: Der erste Teil der Serie "Die Neue Grenze" ("New Frontier") sollte veröffentlicht werden. Da man sich unsicher war, wie die Fans darauf reagieren würden, wurde Band eins als Kapitelroman angeboten; das erste Abenteuer wurde also in vier großen Kapiteln verkauft: "House of Cards", "Into the Void", "The Two-Front War" und "End Game". Weder Ordover noch David hätten sich träumen lassen, dass die Geschichten in den New York Times Bestsellerlisten auftauchen würden.

    Damit war sie geboren, die wahrscheinlich ungewöhnlichste "Star Trek"-Serie der Welt - oder des Universums? Nach Deutschland kam die Serie im Jahr 2000, das erste Abenteuer wurde hier nicht in vier, sondern in zwei Teilen bei Heyne veröffentlicht: "Captain Calhoun" und "U.S.S. Excalibur".

    Eine Reise, die länger andauert als erwartet

    Mit jedem gebrochenen Kiefer, jedem flapsigen Spruch, der über Calhouns Lippen rollte und mit jedem Streit zwischen Calhoun und seinem Ersten Offizier Shelby stieg die Beliebtheit der Romanserie und hält bist heute an. Wo sonst hat man einen Captain, der auf jede diplomatische Floskel pfeift und lieber mit einem Schwert Schädel spaltet anstatt einmal nachzugeben?

    Die Figuren, ob bekannt aus dem Fernsehen oder nicht, entwickelten in den Romanen eine unglaubliche Eigendynamik und wurden immer interessanter und verdrehter. Wie heutzutage in den TV-Serien "LOST" oder "Battlestar Galactica" kamen von Mal zu Mal neue Geheimnisse und dunkle Seiten der Charaktere hoch und stellten sie in ganz neuen Schein. Gäste aus den TV-Serien wie Picard, Spock oder Scotty sollten die "Neuen Grenze" noch etwas interessanter für zögernde Neueinsteiger machen - und das hat natürlich auch funktioniert.

     
     

    Zwar bot die Excalibur nur Platz für einige Hundert Crewleute, hatte dafür aber genug Raum für Gerüchte, wilde Geschichten, Irrungen und Wirrungen.


    Um für noch mehr Zündstoff zu sorgen, sollte das "neue" Schiff alles andere als neu sein: kein Kahn der Sovereign-Klasse, der die Borg das Fürchten lehrt, keine Galaxy-Klasse, die Platz für Hunderte Familien bot und erst recht nicht irgendein geheimer Kreuzer, der sich unsichtbar oder anderswie beweisen konnte. Dafür war die alte Ambassador-Klasse (wie die Enterprise-C) geradezu prädestiniert. Also, ab mit dem lütten Schiff in den Sektor 221G und weit, weit weg von Admiral Jellico (anscheinend Lieblingsopfer und -figur von Peter David, kein anderer hochrangiger Offizier muss so viel einstecken wie unser Edward). Zwar bot die Excalibur nur Platz für einige Hundert Crewleute, hatte dafür aber genug Raum für Gerüchte, wilde Geschichten, Irrungen und Wirrungen - wie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", nur mit guten Ideen.

    Dass Captain Calhoun für die Excalibur-Mission von Picard vorgeschlagen wurde, war kein Wunder, denn Calhouns Heimatplanet Xenex liegt inmitten des Sektors 221G, niemand sonst war so gut mit der Umgebung und der momentanen Situation vertraut wie er.

    Und so dümpelte die Excalibur mit ihrer neuen Crew durch den Sektor. Neben dem ziemlich frei-nach-Schnauze handelnden Captain Calhoun warf Commander Shelby (unsere Lieblings-Borg-Spezialistin aus den "The Next Generation"-Episoden "In den Händen der Borg"/"Angriffsziel: Erde") ein Auge auf ihn. Man muss bedenken, dass beide während ihrer Akademiezeit eine heftige Beziehung führten.

    Der Hermant Burgoyne 172, halb männlich halb weiblich, ist bestimmt der ungewöhnlichste Chefingenieur in "Star Trek". Er hat nicht nur eine ähnlich ungezügelte Art wie Calhoun an sich, nein er ist auch aufgrund seiner Physiologie extrem gelenkig und eine Kämpfernatur.

    In ihren ersten Missionen passierte einiges: Man plagte sich mit Relikten des einst stolzen Thallonianischen Imperiums herum und musste - mehr oder weniger erfreut - zur Kenntnis nehmen, dass ein ehemaliger Lord des Imperiums namens Si Cwan als blinder Passagier an Bord war. Er war auf der Suche nach seiner entführten Schwester Kallinda und gleichzeitig ein Dorn im Auge vom Brikanischen Sicherheitschef Zak Kebron, der mit seinen enormen Ausmaßen und riesigen Kraft jeden Gegner in die Flucht schlug. Notgedrungen ließ man Si Cwan als Botschafter des Reiches an Bord leben, was natürlich auch ein leserliches Streichholz vor dem Pulverfass war.

    Es gab auch eine Begegnung mit Robin Leflers Mutter, die schließlich bis zum Schluss an Bord bleibt. Kallinda wird gefunden, Calhouns Sohn Xyon taucht auf und geht scheinbar bei der Vernichtung der so genannten Schwarzen Masse drauf. Hunde des Krieges sorgen für Ärger wie die Sekte der Erlöser (englisch Redeemer). Es wird das erste Kind von Selar und Burgoyne auf der Excalibur geboren, wodurch ein Kampf um das Sorgerecht entbrennt. Wie man liest, der normale Sternenflotten-Alltag...

    Tiefer Einbruch und enorme Charakterveränderungen

    Doch wer meint, dass es nicht verrückter und verdrehter mit den familiären Geschichten und den Querelen im Sektor 221G zugehen kann, der wird die letzten Zeilen des Buches "Dunkle Verbündete" mit großen Augen gelesen haben: "[...] fünf Minuten bevor die Excalibur explodierte...". Das Schiff ist einfach so in die Luft geflogen. Wie jetzt? Aber... Und damit begann eine Periode in "Die Neue Grenze", die sehr außergewöhnlich war.

    Leider haben die deutschen Fans nach "Dunkle Verbündete" nichts mehr von "Die Neue Grenze" gehört, weil Heyne die Veröffentlichung eingestellt hat. In Amerika aber entwickelte sich die Serie weiter: Die Bücher "Requiem", "Renaissance" und "Restoration" bilden die sogenannte "Excalibur-Trilogie" mit dem Fokus auf den Charakteren und Missionen nach der Explosion des Schiffes. Captain Calhoun gilt als tot, Shelby hat große Probleme mit ihrem eigenen Kommando, McHenry und Kebron sind auf einer Undercovermission, Selar und Burgoyne kämpfen (im wahrsten Sinne des Wortes) um das Sorgerecht ihres Sohnes Xyon (er heißt zuehren des totgeglaubten Sohnes von Captain Calhoun auch Xyon). Soleta, von der nur einige wenige Leute wissen, dass sie Halbromulanerin ist, trifft auf ihren romulanischen Vater - und dieses Treffen endet mit einem großen Knall.

    Wie dem Leser natürlich klar ist, kann Calhoun gar nicht tot sein. Er entkam der Excalibur-Explosion in der letzten Rettungskapsel, nachdem er zusammen mit Shelby (und fremder Hilfe von ganz oben) die Crew selbst in Rettungskapseln gescheucht hatte. Der Captain stürzte auf einen einsamen Planeten ab und... tja, und traf dort auf eine merkwürdige Westernstadt, in der Billy the Kid hätte heimisch sein können. Zusammen mit dem Jungen namens Moke, den Calhoun später adoptiert, flüchtet er vom Planeten und kommt so schließlich wieder zurück in das Föderationsgebiet.

     
     

    Heyne hat sogar ein Buch nicht übersetzt, das chronologisch vor "Dunkle Verbündete" spielt.


    Erst am Ende von "Restoration" wird aufgedeckt, dass der Grund für die Vernichtung der Excalibur ein romulanisches Computervirus war. Moment! Was? Aber es gab doch gar keine Begegnung mit den Romulanern. Wie soll denn ein romulanisches Computervirus dafür verantwortlich sein? "Sehl gut, haben Sie lischtig geflagt", hätte mein ehemaliger chinesischer Professor jetzt geantwortet. Es gab nämlich gar keine Begegnung mit den Romulanern... in den deutschen Übersetzungen. Heyne hat nicht nur nach "Dunkle Verbündete" die Übersetzung eingestellt, nein, Heyne hat sogar ein Buch nicht übersetzt, das chronologisch vor eben diesem spielte, und genau in diesem Buch mit dem Titel "Double or Nothing" kam es zu einer Begegnung mit den Romulanern.

    Es wurde nicht übersetzt, weil es selbst Teil einer Miniromanserie mit dem Titel "Double Helix" war und sich um die Suche nach einem gefährlichen Genetik-Genie drehte. Wäre "Double or Nothing" übersetzt worden, hätten die anderen Bände der "Double Helix"Serie ebenfalls übersetzt werden müssen, da man sonst dieses Buch nicht verstehen würde...

    Gateways...

    Romaneditor John Ordover hatte ein Faible für Miniserien. Neben "Double Helix" entwickelte er Konzepte für die Romanminiserie "Gateways" und "Captain's Table". Innerhalb dieser Miniserien sollten alle TV- und Romanserien eine Episode erzählen, die einem Roten Faden folgten. Bei der Geschichte in "Captain's Table" zum Beispiel erzählt Captain Calhoun aus der Ich-Perspektive über seinen ersten getöteten Feind auf Xenex oder über seine Zeit als Erster Offizier auf der U.S.S. Grissom.

    Interessanter für "Die Neue Grenze" ist aber der "Gateways"-Zyklus und damit die Geschichte "Cold Wars". Hier wurde der Weg für die Zukunft geebnet: Calhoun kehrt mit der U.S.S. Excalibur-A zurück in den Sektor 221G (man hat Calhoun ein neues Schiff anvertraut, sogar einen Kreuzer der Galaxy-Klasse). Begleitet wird er von Captain Shelby und ihrem Schiff, der Trident. Vieles hatte sich verändert, die Crews wurden anders, ja auch die Beziehung zwischen Calhoun und Shelby. Aber mit etwas hatte niemand gerechnet, nämlich mit der Rückkehr alter Bekannten.

    ... Götter...

    Jedes Abenteuer der "Neuen Grenze" hatte irgendeinen Charakter als Dreh- und Angelpunkt. Nun stand Mark McHenry im Hauptgeschehen, Calhoun und Shelby wichen etwas in den Hintergrund: Nach dem "Gateways"-Abenteuer stellte sich in "Being Human" und "Gods Above" heraus, dass McHenry ein Halbgott war, was in den Bücher davor durch Anspielungen mehr oder weniger angekündigt wurde. Er war mit dem in der TOS-Episode "Der Tempel des Apoll" vorkommenden Pseudogott Apollo verwandt und zog das Interesse dessen Geschwistern Artemis und Anubis auf sich, die mithilfe eines Gateways aus ihrer Verbannung entkommen konnten..

     
     

    Einen großen Preis forderte der Kampf und Sieg gegen die Götter.


    Eine Schlacht hier, ein Kampf dort, letzten Endes taucht Göttervater Zeus auf und unterstützt die Excalibur und vor allem McHenry im Kampf gegen die Götter, die die gesamte Föderation bedrohen. Und so konnten sie zurückgeschlagen werden. Doch einen Preis hatte das Ganze: Abgesehen davon, dass Morgan Lefler bei dem Angriff der Götter mit dem Computer verschmolz, ihr Körper starb und sie jetzt zum Hauptcomputer wurde, verließ McHenry die Excalibur, um über die verbannten Götter zu wachen und um zu verhindern, dass sie wieder dem uns bekannten Universum schaden können.

    Kaum war die Gottproblematik gelöst, kam auch schon das nächste Problem in dem Buch "Stone and Anvil" auf die Excalibur zu. Denn auf der U.S.S. Trident wird die Leiche eines Crewman aufgefunden, der von Ensign Janos (einem genetisch veränderten Mugato) getötet wurde. Am Ende war die Geschichte geschmückt mit Rückblicken in die Akademie-Vergangenheit von Calhoun und Shelby, der Lösung des Mordes und einem Konflikt mit den Tholianern und den Selelvianern, zu dessen Volk der tote Crewman gehörte.

    ... und die Gegenwart

    In einem Vorwort zu dem "Neue Grenze"-Buch "After the Fall" schrieb das Pocket-Books-Management: "Alles muss voranschreiten. Ohne Fortschritt entsteht Langeweile und sogar Rückschritt. Die 'Neue Grenze' ist da keine Ausnahme". Und so sollte es sein: Peter David ließ in "After the Fall" und dem bis dato aktuellen Buch "Missing in Action" drei Jahre verstreichen und schloss damit zu "Star Trek Nemesis" auf. Viel hat sich in diesen drei Jahren getan: Soleta ist, nachdem die Sternenflotte herausfand, dass sie, was ihre Herkunft angeht, gelogen hat, nach Romulus gegangen. Das Thallonianische Imperium wuchs unter den Bemühungen von Premierminister Si Cwan und seiner Frau Robin Lefler wieder zögerlich zusammen. Als dann Si Cwans Schwester Kallinda in ihrer Hochzeitsnacht von dem totgeglaubten Xyon entführt wurde, kommt eins zum anderen und alles endet in der Bedrohung des Friedens in neuen Thallonianischen Reichs. Captain Calhoun und Admiral Shelby konnten zwar das schlimmste verhindern, aber es kam schließlich auch zu einer Tragödie im Hause Cwan.

    Nicht ohne Grund umstritten

    Im Laufe der Zeit hat "Die Neue Grenze" viele Fans gewonnen, aber auch viele Kritiker. Zu abgedreht soll die Serie geworden sein, zu viel Klamauk, überzogen und im Stil einer Seifenoper jegliche vernünftigen Geschichten kaputt machen. Trotz der Originalität, die "Die Neue Grenze" ausmachte, muss man eingestehen, dass Ideen wie die Excalibur-Trilogie mit dem Fokus auf die einzelnen Charaktere das bekannte Familiengefühl der Serie vertrieb und die Götter in "Being Human" und "Gods Above" an sehr vielen Stellen an Glaubwürdigkeit mangeln ließen. Nach "Dunkle Verbündete" bis zu "Gods Above" nahm der große Schwung der Serie ab.

    Aber mit "Stone and Anvil", "After the Fall" und "Missing in Action" kehrte der Schwung auf einmal zurück und zeigte, was "Die Neue Grenze" draufhatte, allein schon dadurch, dass sie zum aktuellen "Star Trek"-Geschehen aufschloss.

    Egal, was Kritiker sagen oder wie sehr manche Leute die "Neue Grenze" verteufeln, eins ist klar: Ohne das erfolgreiche Experiment "Die Neue Grenze" hätte John Ordover mit "S.C.E." keine weitere Romanserie geschaffen, gewagte Ideen wie die Klingonenserie "I.K.S. Gorkon" wären vermutlich gar nicht erst versucht worden, auf die Idee mit Relaunches wäre wohl auch niemand gekommen und über die Titan würde der Leser nicht mehr erfahren, als dass der Captain Riker ist.

     
     

    Herzlichen Glückwunsch, "Neue Grenze"!


    Bleiben wir gespannt, was uns Band Nummer 18 im Mai bringen wird. Bis dahin bleibt mir noch eins zu sagen: Herzlichen Glückwunsch, "Neue Grenze" - auf die nächsten zehn Jahre!

    Related Links

  • "Die Neue Grenze"
    Alle Bücher der Serie in einer Übersicht, fast alle mit Buchkritik.

  • Jörn Podehl


     

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    Buchgeflüster

    "Enterprise: History Fake? - Auf diesem Schiff ist alles möglich"

    "In gewisser Weise repräsentiert 'These Are The Voyages...' die ersten Staffeln von Enterprise gut", titelte "The Daily Trekker" im letzten Jahr scharfzüngig. "Wir haben ein an sich gutes Konzept mit viel Potential, das aber vollkommen falsch angegangen und verhunzt wird."

    Aussagen wie diese sind seit dem 13. Mai 2005 - der US-Erstausstrahlung von "These Are The Voyages..." - keine Seltenheit, doch fanden sich auf der anderen Seite genauso löbliche Worte. Wie auch immer: Festzustehen scheint, dass die finale Episode - die eine Hommage auf das ganze "Star Trek"-Universum darstellen sollte - bei zahlreichen Fans hitzige Kontroversen auslöste, und das nicht nur, weil ein Hauptcharakter schier leichthin verpulvert wurde. Äquivalentes gilt unweigerlich für "Star Trek: Enterprise" als Ganzes.

    Keine Frage, der jüngste "Star Trek"-Abkömmling hat eine tiefe Schneise im Franchise hinterlassen, eine Polarisierung sondergleichen. Ursprünglich als Prequel und gleichsam Neuanfang für "Star Trek" geplant, bekam "Enterprise" alsbald Schwierigkeiten mit den Quoten, wenngleich sich ein gewisser harter Fan-Kern über die Jahre herauskristallisierte. Gründe hierfür wurden mannigfaltig diskutiert: eine zu übereilte Produktion, das Remake altbackener "Star Trek"-Abenteuer plus nackte Haut als Entschuldigung für neue Einfälle, eine Vergewaltigung an der "Star Trek"-Kontinuität, lieblose Protagonisten, eine gänzlich rückwärtsgewandte Show?

     
     

    Wie keine andere "Star Trek"-Serie vor ihr machte sie binnen ihrer kurzen vier Staffeln massive plottechnische Entwicklungen durch.


    Zieht man eine Bilanz, dann bleiben bei "Enterprise" am langen Ende Würfe von Schatten und Licht. Denn wie keine andere "Star Trek"-Serie vor ihr machte sie binnen ihrer kurzen vier Staffeln doch massive plottechnische Entwicklungen durch, zweifelsohne eine Reaktion der Macher auf die sinkenden Quoten. Aber immerhin: Not macht kreativ. Diese Besonderheit unter ihren älteren Brüdern und Schwestern lässt sich "Enterprise" doch nicht absprechen. Huschten in den ersten beiden Jahren noch recht gewöhnliche Einzelabenteuer über die Leinwand, ging das Team in Staffel drei ein Wagnis ein, indem es eine durchgehende Geschichte erzählte und "Star Trek" in ein dunkleres Ambiente rückte. Staffel vier unter Manny Coto wiederum wartete mit einer deutlich verstärkten Hinwendung zu TOS auf, eingerahmt in eine Reihe von dreiteiligen Episoden.

    Unterm Strich bleibt der - durchaus zu kritisierende - Versuch, "Star Trek" von seinen zuweilen verblümten Wurzeln zu lösen und in einen neuen Zeitgeist zu überführen. Und genau hier endete die Serie mit "These Are The Voyages..." auf ziemlich brutale Art und Weise. Manch einer ließ verlautbaren, die Folge sei mehr ein Denkmal für Berman und Braga gewesen als für Franchise oder Fans. "Enterprise" blieb trotz aller Niveauzuwächse so zurück wie es angefangen hatte: unruhig und aufwühlend.

    Wer hier keine Gelegenheit sieht, profitabel einzusteigen, der ist es wohl selber schuld. Aber soweit kam es nicht, denn in einer gewissen Tradition zwischen Muse und Markt ist Pocket Books wieder einmal zur Stelle. Hatte das Team um Marco Palmieri samt einiger renommierter "Star Trek"-Autoren seit dem Millennium bereits "Deep Space Nine", "Voyager" und "The Next Generation" einen - mehr oder minder erfolgreichen - Relaunch (also eine achte Staffel in literarischer Form) verpasst, war es nur eine Frage der Zeit, bis die fünfte Serie an die Reihe käme.

    Doch anders als bei den Vorgängerserien ist die Gemengelage bei "Enterprise" enorm schwierig. Ein Vergleich: "Deep Space Nine" fand seinen Abschluss mit dem Ende des Dominion-Kriegs, weshalb man sich einem gänzlichen Neustart der Serie annehmen konnte; bei der Voyager galt Ähnliches, erreichte sie doch im Finale endlich die Erde; "The Next Generation" hingegen steht nach "Nemesis" abermals in der Tradition effekt- und um nicht zu sagen Picard-lastiger Einzelabenteuer. Aber "Enterprise"? Wohin soll die Reise gehen?

    Wir erinnern uns: In den ersten drei Staffeln setzte man dem Zuschauer als zentrales Element den Temporalen Kalten Krieg vor - ein Konzept, das aufgrund seiner bestenfalls spekulativen Logik kaum aufging und unrühmlich mit dem "Stormfront"-Zweiteiler abgesägt wurde. Bleibt die vierte Staffel, die gemeinhin von den Fans als Richtschnur für "Enterprise" gelobt wurde, vor allem im Hinblick auf den Vulkan- und Romulaner-Dreiteiler. War da was? Natürlich, die Romulaner! Laut offizieller Trek-Timeline bricht im Jahre 2156 der Irdisch-Romulanische Krieg aus, ein vierjähriger Nuklearkonflikt. Und mit dem Terra Prime-Cliffhanger - situiert Anfang 2155 - wurden die Grundlagen für eine Koalition der Planeten gelegt, zaghafte erste Schritte in Richtung Föderationsgründung (die, wie wir wissen, sich 2161 nach Kriegsende vollziehen wird). Da gibt es also zwei miteinander in Beziehung stehende Leitlinien, auf denen sich "Enterprise" bewegen kann; so weit, so gut.

     
     

    Wie weitermachen mit einer Serie, die fast auf jene Ziele zuläuft, die dem Trekker bestens bekannt sind? Wo liegt da eigentlich noch die Überraschung?


    Tatsächlich aber liegt der Teufel im Detail: Wie nämlich weitermachen mit einer Serie, die fast deterministisch auf jene Ziele zuläuft, die dem Trekker bestens bekannt sind? Wo liegt da eigentlich noch die Überraschung, die Würze? Der prinzipielle Fluch des Prequels wird hier um das Vorweggenommene in "These Are The Voyages..." ergänzt, und das gewiss nicht zum Besseren. Aber, aber, wer wird gleich verzagen! Schließlich gibt es immer Möglichkeiten - sagte schon der legendäre Spock und spreizte die Finger. In diesem Fall liegen die Möglichkeiten zunächst wohl darin, sich die letzte "Enterprise"-Folge noch einmal genauer anzusehen.

    Das Ganze fand auf einem von William Riker und Deanna Troi im 24. Jahrhundert besuchten Holodeck statt, nicht wahr? Und Holodecks sind gewissermaßen nicht mehr als die moderne Form der Geschichtenerzählung, audiovisuell und dreidimensional. Doch wer sagt eigentlich, dass Geschichten immer richtig überliefert werden? Wer sagt, dass die Herrschaften auf der Enterprise-D wirklich darüber Bescheid wissen, wie es sich mit der aller-aller-aller-ersten Enterprise wirklich zugetragen hat? Vielleicht stimmen die Aufzeichnungen nicht, und vielleicht sogar sind nicht bloß seichte Blähungen der Historie dafür verantwortlich, sondern eine ganz handfeste Intention. Nämlich die Geschichte falsch zu erzählen, während hinter den Kulissen die Wirklichkeit ganz anders verlief. Wenn das nicht der Stallgeruch von Sektion 31 ist...

    Dieses Gedankenspiel, auf dem Mist der Autoren Martin Mangels und Michael A. Martin gewachsen, war es denn auch, was Palmieri auf die Idee brachte, einen Anknüpfungspunkt an die TV-Serie zu schaffen - der "Enterprise"-Relaunch ward geboren! Obwohl: So leicht dann doch nicht, denn zum ersten Mal begeht Pocket Books an dieser Stelle einen fast wagemutigen Bruch mit dem Canon, indem durch ein Hintertürchen die Geschichte von "These Are The Voyages..." revidiert wird. Das ist das Novum des vierten Relaunches: Offenbar gab es keine Möglichkeit, die Story auf normalem Wege weiterzuspinnen. Das Rad wird zurückgedreht, bis zum Ausgang von "Terra Prime", und darauf wird eine Revision aufgesetzt, frei nach dem Motto: "Jetzt hört Euch mal an, wie's wirklich war..."

     
     

    Das bietet die Chance, die Polarisierung von "Enterprise" zu beenden und die Serie für eine große Gruppe leseinteressierter Trekker zugänglich zu machen.


    Wohlwahr, das bietet die Chance, die Polarisierung von "Enterprise" zu beenden und die Serie für eine große Gruppe leseinteressierter Trekker zugänglich zu machen, indem man das Spektrum der Serie in verschiedene Richtungen erweitert: ein bisschen Agentenstory, noch etwas mehr TOS-Flair, die berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm, viele, kleine, gepflegte und in Ehren gehaltene Details... Einmal kräftig umrühren, und mit etwas Glück wird etwas daraus. Selbstverständlich darf man bei alledem auch nicht vergessen, die irgendwie seltsam "stecken gebliebenen" Charaktere weiterzuentwickeln; man denke nur an das ungenutzte Potential Reeds oder an die vernachlässigte Beziehung zwischen T'Pol und Trip, ganz zu schweigen von Hoshi und Travis, seit Staffel drei zusehends zu Statisten verdonnert.

    Damit muss der "Enterprise"-Relaunch auf vielen Hochzeiten tanzen, um sich über die Serie hinauszubewegen und Eindruck zu schinden. Durch Fehler, Unvollständigkeiten und latente Orientierungslosigkeit in der TV-Serie, aber auch durch die angesprochene Revisionshypothek sind die Anforderungen an die fünfte (Buch)-Staffel von "Enterprise" sicherlich so schwierig wie bei keinem anderen Relaunch.

    Vorhang auf für Martin Mangels' und Michael A. Martins Startschüsse, "Last Full Measure" und "The Good That Men Do"!

    Related Links

  • "Dies sind die Abenteuer"
    Eine Kritik zur letzten "Enterprise"-TV-Episode.

  • "Last Full Measure"
    Buchkritik zum eigentlichen Beginn des "Enterprise"-Relaunches.

  • Julian Wangler


     

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    Nachgehakt - unsere Buchkritik

    "Star Trek: Enterprise - The Good that Men do"

    Große Empörung hat bei den Fans das uns bekannte Ende der TV-Serie "Star Trek: Enterprise" hervorgerufen: Nur halbherzig kommt es zur Gründung der Föderation, die Romulanischen Kriege sind in der Erzählung untergegangen und Commander Tucker ist gestorben. Was bei "Deep Space Nine" großen Erfolg mit sich brachte, nämlich eine Fortführung in Romanform, soll nun auch "Enterprise" ein würdigeres Ende verleihen. Die Autoren Michael A. Martin und Andy Mangels haben sich diesem Unterfangen angenommen...

    Anmerkung

    Eigentlich begann ja das ganze Unterfangen über ein Hintertürchen - wie auch im Falle der achten Staffel von "Deep Space Nine". Das Buch "Last Full Measure", eigentlich ein im Xindi-Arc angesiedeltes Abenteuer, bot uns im Prolog unversehens ein Highlight: Irgendwann unmittelbar vor der Fertigstellung der Enterprise-1701, die später einmal von James Kirk durchs All gejagt werden wird, besucht ein alter, schier von der Welt vergessener Mann ein Sternenflotten-Denkmal, um sich zu erinnern.

    Im Epilog dann die schockierende Überraschung: Der hundertjährige Greis ist kein Geringerer als Charles "Trip" Tucker, der in der letzten TV-Episode frei von Glanz und Gloria sein Ableben fristen durfte. Keine Frage, nach diesem Auftakt, der ambitionierter erschien als ein bloßes Easteregg, musste das Autorenduo Mangels/Martin - Zugpferde des neuen "Enterprise"-Relaunch - liefern. Trip also gar nicht wirklich tot? Das riecht gehörig nach Geschichtsneuschreibung. Und so wahnsinnig daneben liegt man mit diesem Verdacht gar nicht.

     
     

    History-Fake? Wie passt das mit dem Gesehenen zusammen?


    Tatsächlich sind Michael A. Martin und Andy Mangels (oder auch M&M, wie sie in der Szene genannt werden) im ersten richtigen "Enterprise"-Sequel bemüht, die seit "These Are The Voyages..." angeschlagenen Seelen vieler Fans zu kraulen, frei nach dem Motto: "Was sich Riker und Troi da auf dem Holodeck ansahen, das war History Fake, mehr nicht. Es war eigentlich alles ganz anders. Trip lebt, und wir sind wieder im Geschäft." Im Geschäft, im wahrsten Wortsinn. Der stubsnäsige Sunnyboy aus der Warpkernkammer also doch nicht tot? History Fake? Wie passt das mit dem Gesehenen zusammen?

    Ganz einfach: Trip musste sterben - für die Akten. Weil er woanders wichtig wurde. Richtig vermutet, undercover. Wieder richtig: Es hat etwas mit Sektion 31 zu tun, und die Romulaner sind auch nicht weit. Wo wir gleich dabei sind: Verschieben wir den Handlungsrahmen von 2161 doch nach 2155 - wo die Serie streng genommen nach "Terra Prime" endete. Einiges wird revidiert, einiges modifiziert - und schon haben wir das perfekte Sprungbrett in die literarische fünfte Staffel.

    Inhalt

    M&Ms Vorliebe für die Einbettung ihrer Storys in eine Retrospektive kommt auch in diesem Buch zum Tragen. In "The Good That Men Do" - der Titel folgt wiederum einer ihrer Vorlieben für Shakespeare-Zitate - treffen sich im 25. Jahrhundert zwei längst erwachsen gewordene Sandkastenfreunde, namentlich Jake Sisko und der Ferengi Nog. Und letzterer hat, mehr zufällig, eine zwischen Sensation und Schock pendelnde Entdeckung gemacht: In geheimen Dateien der Sternenflotte fand er Hinweise darauf, dass die Geschichtsbücher im Zeitraum 2155 bis 2161 nicht stimmen. Die von ihm entdeckten Informationen "[…] it may just change everything we know - or everything that we've been told - about the founding of the Federation itself" (7). Und so sichten die beiden Freunde das, was wie eine große Verschwörung anmutet.

     
     

    Die Geschichte wird neu erzählt, und alles beginnt nicht etwa mit der Föderationsgründung, sondern unmittelbar nach dem Terra-Prime-Zwischenfall.


    Die Geschichte wird neu erzählt, und alles beginnt nicht etwa mit der Föderationsgründung, sondern unmittelbar nach dem Terra-Prime-Zwischenfall (dort, wo die TV-Serie ergo aufhörte): Die Gespräche um die Etablierung einer Koalition der Planeten werden ein wenig zögerlich fortgesetzt, die Enterprise-Crew befindet sich alles andere als in Höchstform. Archer macht sich gewisse Vorwürfe, mit seiner Rede einen Rückzug bestimmter Delegationen nicht verhindert zu haben, T'Pol und Trip setzen auf Vulkan ihre Tochter bei. Kurz darauf schon beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen: Tief in romulanischem Raum wird ein neuer Antriebsgenerator getestet - mit verheerendem Ergebnis.

    Da die Romulaner nicht aus eigener Kraft imstande sind, ihre technologischen Fähigkeiten schnell zu erweitern, explodiert ihre Paranoia geradezu: Admiral Valdore - der Widersacher aus dem "Babel"-Dreiteiler der vierten Staffel - wird rehabilitiert und will nach den Sternen greifen, bevor die Erde und ihre Verbündeten dem Sternenimperium in irgendeiner Weise zur Bedrohung erwachsen können. Die blockfreie Welt Coridan - seit ehedem bekannt für ihre schnellen Schiffe und ihren hohen technologischen Entwicklungsstand - liegt im Fokus seiner Begierde. Eilig entführt er neue Aenar - darunter auch Shrans Bondmate Jhamel und will so eine ganze Flotte von Drohnenschiffen zur Invasion Coridans bemühen. Sektion 31 kriegt Wind davon, und wo der mysteriöse Geheimbund um den einstigen Sternenflotten-Commander Harris die Lauscher spitzt, da kann Malcolm Reed nicht weit sein.

    Tatsächlich aber spielt er diesmal nur eine vermittelnde Rolle: Er führt "Trip" Tucker an Harris heran. Angesichts seiner verheerenden persönlichen Erfahrungen (wir erinnern uns an den Tod seiner Schwester) während der Xindi-Krise kann der Chefingenieur die schwelende Bedrohung durch die Romulaner nicht hoch genug einschätzen. Damit steht er in auffälligem Kontrast zum neuen Sternenflotten-Oberkommandierenden Gardner und dessen Umfeld, wo bislang kaum Initiativen gegen eine womöglich am galaktischen Horizont heraufziehende Gefahr ergriffen wurden. Dies verstärkt nur Trips Wunsch, einem neuen Angriff auf die Erde zuvorzukommen.

    Kaum hat er mit Harris gesprochen, spürt Trip einen emotionalen Sog: Alleine schon wegen seines Gewissens - da ist das Gefühl, einmal versagt zu haben - kann er nicht wegsehen. Und er kommt Harris mit seinen einzigartigen Erfahrungen ob romulanischer Technologie ("Babel One"/"United") mehr als gelegen. Harris versichert ihm, ihn ständig mit Informationen und besonderen Gelegenheiten zu versorgen.

    Erstaunlich schnell stellt Trip fest, dass sich sein ganzes Leben ändern muss, um die Romulaner wirkungsvoll bekämpfen zu können. Für ihn gibt es nur eine Möglichkeit: Er muss sterben - um als Geheimagent wiedergeboren zu werden...

    Kritik

    Das Buch erzählt also, dass und warum Trip seinen Tod vorgetäuscht hat und im weiteren Verlauf auch über seinen Anschluss an Sektion 31. Er lässt sich chirurgisch das Aussehen eines Romulaners verpassen und arbeitet von da an undercover. Nur Archer, Reed, Phlox und schließlich T'Pol wissen davon. Mit dieser Revolution stehen M&M sogar in guter Tradition zu einer binnen vier TV-Staffeln ständig wechselnden Schwerpunktsetzung der Serie. Und tatsächlich: Die Story rund um Trips Spionagemission ist wirklich äußerst spannend.

    Alles in allem gilt es zu verhindern, dass ein alter romulanischer Wissenschaftler einen Warp-sieben-Antrieb samt Quantensingularität für eine abtrünnige, militante Gruppierung der Romulaner baut (jener Mann, der zum Anfang des Buches eine wissenschaftliche Niederlage erleidet und dann von der genannten Gruppierung abgeworben wird). Aber was ist mit dem großen Ganzen, was ist nun mit "The Good That Men Do"? Als Rezensent, der seine Arbeit aufrichtig meint, wird eine ehrliche Antwort von einem erwartet. Ich bin also ehrlich: Im Gegensatz zu vielen nach dem Erscheinen von "The Good That Men Do" im Internet wie ad-hoc erfolgten Lobeshymnen kann ich mich dem Jubelschwall der letzteren nicht anschließen.

     
     

    Gerade bei kommerziell arbeitenden Trek-Autoren hätte ich mir mehr Einfallsreichtum erhofft als eine bloße Revidierung des in der letzten "Enterprise"-Episode Gezeigtem gewünscht.


    Das Buch ist eine herbe Enttäuschung, und das hat, wie so oft, mehrere Gründe. Zuvordererst der triftigste: Gerade bei kommerziell arbeitenden Trek-Autoren - die Mangels und Martin nun einmal sind - hätte ich mir mehr Einfallsreichtum erhofft als eine bloße Revidierung des in der letzten "Enterprise"-Episode Gezeigtem gewünscht. Zugegeben, die Ausgangslage, vor die ein potentieller Relaunch der Serie in Buchform durch "These Are The Voyages..." (eine grausame Folge!) gestellt wurde, ist nicht unbedingt optimal: Die Crew(-konstellationen) und die Ränge sind offenbar bis 2161 gleich geblieben, die Beziehung zwischen T'Pol und Trip scheint merkwürdigerweise keine sonderliche Entwicklung nach "Terra Prime" mehr durchgemacht zu haben und vor allem war der Tod des Chefingenieurs nicht nur überflüssig, sondern auch vollkommen versaubeutelt in Szene gesetzt - um nur ein paar Beispiele zu nennen.

    Nichtsdestoweniger verletzt es meines Erachtens nach eine gewisse goldene Regel, wenn Autoren mit dem Canon auf so krasse Weise brechen, anstatt die offizielle Faktenlage so zu massieren, dass etwas Neues daraus geformt werden kann, ohne das Alte preiszugeben. Was das Tandem M&M gewissermaßen von Anfang an tut, kann mit dem Wort "Geschichtsrevisionismus" treffend beschrieben werden. Sie betten, gemäß ihrer (auch schon in "Last Full Measure verfolgten) Gewohnheit, die Story um Archer, Trip & Kohorten in eine historische Rückblende ein - so weit, so gut. Doch dann tanzt das Drehbuch Amok: Plötzlich wird im 25. Jahrhundert wie durch Zufall von zwei alten Bekannten entdeckt, dass die (in "These Are The Voyages..." gezeigten Holo-)Aufzeichnungen fehlerhaft seien, und dass sich die Geschichte der Enterprise eigentlich ganz anders zugetragen habe, vor allem aber habe Trip nie sein Ableben gefristet.

    Immer wieder werden Szenen aus der letzten Folge in modifizierter Form in das Buch eingeflochten, auf dass die Handlung in eine ganz andere Richtung läuft. Im Übrigen besteht einer der Griffe von Mangels und Martin darin, dass sie die wirkliche Geschichte aus dem Jahr 2161 nach 2155 holen, womit "The Good That Men Do" zum faktischen Beginn der fünften "Enterprise"-Staffel mutiert. Alles in allem gibt es viel zu viele Korrekturen an den Ereignissen aus "These Are The Voyages...", und manchmal mag sich der Leser fragen, wieso die Autoren überhaupt noch so viel Wert auf so viele liebevolle Querverbindungen zur Serie legen, wenn sie am Ende doch alles Gesagte über den Haufen schmeißen.

     
     

    Beispielhaft machen das im "Star Trek"-Business Autoren wie Keith R.A. DeCandido oder David R. George III; M&M haben an diesem Punkte über die Stränge geschlagen.


    Um Missverständnissen vorzubeugen: An und für sich haben wir es in "The Good That Men Do" mit einer soliden, durchaus kreativen Story in gewohnter Staffel-vier-Qualität, mit guten Gastrollen und mit Romulaner-Bonus, zu tun; meine Kritik setzt aber da an, wo sich gute Fan-Fiction-Kost immer am Maßstab der Serien und Filme orientieren und möglichst keine krassen Brüche vollziehen sollte. Beispielhaft machen das im "Star Trek"-Business Autoren wie Keith R.A. DeCandido oder David R. George III vor; M&M haben meiner Meinung nach an diesem Punkte über die Stränge geschlagen. Persönlich hätte ich lieber eine saubere Season fünf ohne geschichtsrelativistische Verschwörungselemente gehabt, welche die letzte "Enterprise"-Episode fehlerhafterweise aushebeln.

    Das ist - wenn auch der gewichtigste - nicht der einzige Punkt, der mich gestört hat: Alles in allem kommt die Handlung, welche die persönlichen Gründe für Trips Abgang und "Untertauchen" von der Enterprise (also die Vortäuschung seines Todes, wie er in "These Are The Voyages..." dargestellt wurde!) authentisch rechtfertigt, viel zu kurz. Ein Bisschen Romulaner-Paranoia, ein Gespräch mit Malcolm, der ihn mit Harris vertraut macht, darauf ein längerer Dialog mit Archer - und schon ist Trip bereit, alles (zumal auch T'Pol nach dem jüngsten Verlust ihres gemeinsamen Babys!) über Bord zu werfen und ein Leben als Geheimagent zu beginnen.

    Die Frage, was Trip insbesondere gegen die Romulaner treibt, wird meiner Ansicht nach nicht ausreichend geklärt. Und aus Trips Loslösung aus dem gewohnten Umfeld resultiert ein weiteres Problem: Man merkt deutlich, wie der Charakter ohne die dichte Interaktion mit den anderen Serienprotagonisten zusehends in eine Statistenrolle verfällt, wie er irgendwie seinen Markenkern - nur im Kontrast zu den anderen Protagonisten möglich - verliert.

    Irgendwann, circa ab der zweiten Hälfte des Buches, erkennt man an Trip nur noch den Namen wieder, unterbrochen durch gelegentliche Erinnerungen des Charakters. Meine Meinung: Ein einsamer Trip ist kein guter Trip, da hätte man sich nicht die Mühe machen müssen, ihn über Umwege wieder aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Die starke Fokussierung auf die Romulaner und auf Trips "Berufswechsel" bringt weitere Authentizitätsprobleme mit sich: So fragt sich der Leser vielleicht, was eigentlich mit der Terra-Prime-Bewegung nach der Vereitelung von Paxtons Vorhaben in "Terra Prime" passiert ist. Es erscheint alles in allem unrealistisch, dass diese Gruppierung und die Unterstützung in Teilen der irdischen Bevölkerung einfach so wieder verschwunden sind.

    Meiner Meinung nach wäre es schöner gewesen, wirklich dort anzufangen, wo die vierte "Enterprise"-Season aufhörte anstatt des gewöhnungsbedürftigen Versuchs, alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - so kommt vieles zu kurz: Mehr hätte ich mir vor allem von der Fortführung der Planeten-Allianz-Thematik gewünscht, die in "The Good That Men Do" nur am Rande abgehandelt wird.

    Kommen wir zu einer weiteren Problemzone des Buches: Es ist zu dick. Mittlerweile scheint es eine gewisse pervertierende Tradition im Pocket-Books-"Star Trek"-Business zu haben, Wälzer mit Überlänge zu produzieren. Die Lektion, dass weniger manchmal mehr sein kann, scheinen dabei weder Autoren noch Herausgeber mehr zu beherzigen. Im Falle von "The Good That Men Do" haben wir gerade nach den ersten 150 Seiten eine schlichtweg überblähte Handlung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Jagd der Enterprise hinter Jhamels orionischen Entführern, aber auch die Spionagestory um Trip, seinen Sektion 31-Kollegen und den romulanischen Wissenschaftler ist zu groß ausgefallen. Das klassische Serienfeeling will in diesem Format nicht mehr richtig aufkommen.

     
     

    Der Umgang mit dem Trio Archer, T'Pol und Trip ist alles in allem recht überzeugend.


    Frei nach dem Motto "Das Schlechte zuerst", kommen wir nun zu den angenehmen Seiten des Buches: Zunächst einmal wird eine Serie mit Potential, die frühzeitig eingestellt wurde, fortgesetzt. Und vor allem auf den ersten 100 Seiten ist die Anknüpfung an "Terra Prime" geradezu brillant und detailverliebt gelungen. Der Umgang mit dem Trio Archer, T'Pol und Trip ist alles in allem recht überzeugend. Auch erhalten die Romulaner im Allgemeinen und Admiral Valdore im Speziellen mehr Tiefe.

    Die psychologische Facette der romulanischen Natur ist sicherlich einer der Knackpunkte auf dem Weg zu dem gemäß Canon irgendwann 2156 ausbrechenden Krieg. Das Ende des Buches verspricht jedenfalls noch viel mehr Spannung, weil die Büchse der Pandora geöffnet wird. Und vor allem erfahren wir, warum Coridan schließlich doch nicht zu einer Gründerwelt der Föderation wurde.

    Fazit

    Eine provokative Grundidee, Trip zurückzuholen, macht das Buch a priori interessant. Leider begeht es bei genauerem Hinsehen so etwas wie ein Canon-Sakrileg - was wir im Laufe von vier "Enterprise"-TV-Staffeln doch zu genüge hatten. Somit ist die Story ambivalent zu sehen: Einerseits wird eine spannende Fortsetzung der Romulaner-Handlung erzählt, mit liebevoll und alles in allem authentisch geführten Charakteren, andererseits verheddert sich "The Good That Men Do" gelegentlich im Kleinklein des eigenen Konzepts und lässt zudem die Frage aufkommen, wie die literarische fünfte Season mit einer zerrissenen Crew weitergehen soll. Auch ist, anders als beispielsweise im DS9-Relaunch, das Serienfeeling einem anderen Zustand gewichen. Ob das gut ist, bleibt abzuwarten.

    Note 3 bis 4

    Bücher-Daten


    Originaltitel "The Good that Men do"

    Buchreihe "Star Trek: Enterprise"

    Autor Michael A. Martin & Andy Mangels

    Preis 5,95 Euro

    Umfang 464 Seiten

    Verlag Simon & Schuster Pocket Books

    ISBN 0-7434-4001-3

    Erscheinungsdatum Februar 2007

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  • Amazon.de: The Good That Men do
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  • Julian Wangler


     

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    Kurzstreckensensoren

    Büchervorschau für September bis November

    Was geschieht auf dem Büchermarkt? Welche Romane erscheinen wann? Derzeit liegt der Fokus nur auf englischen Büchern, aber das ändert sich nächstes Jahr...

    Damit Sie dahingehend auf dem neusten Stand sind, finden Sie hier alle Neuerscheinungen von September bis Dezember chronologisch aufgelistet. Zu den Titeln, hinter denen ein Sternsymbol (*) steht, finden Sie einen ausführlicheren Informationstext in der Literatur-Ecke vom TrekZone Network.

    August

    Remembrance of Things Past, Book 1
    Ein spezielles Crossover zum 20-jährigen Jubiläum von "The Next Generation" und "Corps of Engineers": Picard, Dat und Vale leiten ein archäologisches Team auf Icaria Prime, um alte Artefakte der Krialta zu untersuchen. Doch es kommt wieder einmal ganz anders...


    Serie "Corps of Engineers" (S.C.E.)

    Autor Terri Osborne

    Typ eBook

    Preis 4,99 Dollar

    Download Bei Simon & Schuster Pocket Books

    September

    Death in Winter*

    Was geschieht mit "The Next Generation" nach "Star Trek Nemesis"? Bereits vor zwei Jahren erschien die Hardcover-Ausgabe, die wir rezensiert haben.


    Serie "The Next Generation: Second Decade"

    Autor Michael Jan Friedman

    Typ Paperback

    Preis 5,95 Euro

    Umfang 368 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon

    Resistance*
    Auch wenn es Janeway nicht für möglich hält: Die Borg sind zurück! Aus Picards neuer Mission wird wieder etwas ganz anderes.


    Serie "The Next Generation: Second Decade"

    Autor J.M. Dillard

    Typ Paperback

    Preis 7,95 Euro

    Umfang 320 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon

    Remembrance of Things Past, Book 2
    Fortsetzung zum ersten Teil: Auf Icaria Prime geht natürlich alles schief, Commander Corsi und Lieutenant Vale müssen zusammenarbeiten - und die beiden mögen sich ganz und gar nicht.


    Serie "Corps of Engineers" (S.C.E.)

    Autor Terri Osborne

    Typ eBook

    Preis 4,99 Dollar

    Download Bei Simon & Schuster Pocket Books

    Captain's Glory
    Abschluss der dritten Kirk-Trilogie: Was kann man gegen die Totalität ausrichten, wenn sie überall ist? Rezensionen zur deutschen Ausgabe finden Sie hier.


    Serie "Classic" bzw. "Shatnerverse"

    Autor William Shatner mit Judith & Garfield Reeves-Stevens

    Typ Paperback

    Preis 11,50 Euro (vorerst)

    Umfang 368 Seiten

    Vorbestellen Bei Simon & Schuster Pocket Books

    Deutsche Version Bei Amazon

    The Academy - Collision Course*
    Nach Ende der Post-Kirk-Trilogie von William Shatner zurück zum Anfang: Begleiten Sie Kirk und Spock auf ihren ersten Schritten an der Starfleet-Akademie.


    Serie "Classic" bzw. "Shatnerverse"

    Autor William Shatner mit Judith & Garfield Reeves-Stevens

    Typ Hardcover

    Preis 20,00 Euro (vorerst)

    Umfang 464 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon


    The Sky's the Limit*
    Anthologie mit 14 Kurzgeschichten im Rahmen des 20-jährigen "The Next Generation"-Jubiläums.


    Serie "The Next Generation"

    Herausgeber Marco Palmieri

    Autor Keith R.A. DeCandido, Greg Cox u.a.

    Typ Paperback

    Preis 12,95 Euro

    Umfang 320 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon

    Q & A*
    Die erste Begegnung mit Q ist fast 20 Jahre her, es wird wieder Zeit, dass sich das allmächtige Wesen blicken lässt.


    Serie "The Next Generation: Second Decade"

    Autor Keith R.A. DeCandido

    Typ Paperback

    Preis 7,95 Euro

    Umfang 320 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon

    Slings and Arrows Book 1: A Sea of Troubles
    "Slings and Arrows" ist eine sechsteilige eBook-Serie, die im ersten Jahr der U.S.S. Enterprise-E spielt: Das neue Schiff wird in Dienst gestellt - und plötzlich ist ein Saboteur des Dominion an Bord...


    Serie "The Next Generation"

    Autor J. Steven York & Christina F. York

    Typ eBook

    Preis noch nicht bekannt

    Download Zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

    November

    Before Dishonor*
    Resignation macht sich bei Starfleet Command und vor allem bei Admiral Janeway breit. Die Borg sind zurück, wie kann das passieren?


    Serie "The Next Generation: Second Decade"

    Autor Peter David

    Typ Paperback

    Preis 11,50 Euro (vorübergehend)

    Umfang 352 Seiten

    Vorbestellen Bei Amazon

    The Slings and Arrows Book 2: The Oppressor's Wrong
    Die Enterprise soll Föderationsexperten von DS9 zur Sternenbasis 375 bringen, als Admiral Leyton das Kriegsrecht auf der Erde ausruft. Auf der Sternenbasis verschwindet Admiral Hahn spurlos...


    Serie "The Next Generation"

    Autor Phaedra M. Weldon

    Typ eBook

    Preis noch nicht bekannt

    Download Zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

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  • Die Literatur-Ecke vom TZN
    Hier finden Sie viele Buchrezensionen.

  • Simon & Schuster Pocket Books
    Webseite des amerikanischen Verlags.

  • Neuerscheinungen der "Star Trek"-Romane
    In der Literatur-Ecke finden Sie die Neuerscheinungen.

  • Christoph Hühn


     

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    Blick in die Zukunft

    Shore Leave Convention - Das Jahr 2008

    Jedes Jahr findet in Baltimore die Shore Leave Convention statt, wo ein genereller Überblick in Sachen "Star Trek"-Bücher für das kommende Jahr gegeben wird. Dieses Jahr wurden einige neue Projekte vorgestellt beziehungsweise weitere Informationen zu ihnen zur Verfügung gestellt.

    Von Michael A. Martin und Andy Mangels erscheint im Januar 2008 das erste Buch der neuen "Excelsior"-Reihe mit dem Titel "Forged in Fire". Bereits vor einigen Jahren sollte es veröffentlicht werden, musste aber aufgrund der Arbeiten an anderen Projekten verschoben werden. Zum Inhalt: Der sadistische klingonische Pirat Albino sorgt für Chaos im Klingonischen Imperium, das auch auf die Föderation übergreifen könnte. Captain Sulu, die klingonischen Captains Kor, Koloth und Kang und der junger Föderationsdiplomat Curzon Dax schließen sich zusammen und versuchen alles, um den Albino zur Strecke zu bringen. Eine Jagd beginnt, die sich von Generation zu Generation weitervererbt... Das Buchcover ist auch schon fertig: Schauen Sie mal hier.

    Die eBook-Serie "Slings and Arrows" geht mit "The Sleep of Death" in die fünfte Runde: Terri Osborne, die bereits Teil eins verfasst hat, schreibt auch diesen. Zum Inhalt ist bereits bekannt, dass man erfährt, warum Dr. Crusher eine Abneigung gegen das MHN der Enterprise hat, als man mit einer medizinischen Krise konfrontiert wird.

     
     

    Für Freunde des klingonischen Gemüts.


    Für Freunde der Klingonen ist der Februar ein großer Monat, denn Keith R.A. DeCandido, der bereits die Serie "I.K.S. Gorkon" geschrieben hat, stellt das Volk der Klingonen mit "Klingon Empire: A Burning House" wieder einmal in den Vordergrund. Das Buch dreht sich um die Rückkehr der I.K.S. Gorkon nach Qo'noS. Wieder einmal werden die Fans viel Neues über die klingonische Kultur erfahren: über Intrigen, Liebe, Verrat und Ehre.

    "Star Trek"-Urgestein Robert Greenberger schreibt mit "A weary Live" das fünfte eBook der Serie "Slings and Arrows". Worum geht es? William Riker wird auf eine Mission geschickt, um die Maquis zu stoppen. Aber er wird nicht der einzige Riker sein, der ein Wörtchen mitzureden hat: Denn es wird ein Wiedersehen mit seinem "Zwilling" Tom Riker geben.

    Keith R.A. DeCandido veröffentlicht im März die einzige neue "Star Trek"-Publikation mit dem sechsten und letzten Band der "Slings and Arrows"-eBook-Serie "Enterprises of great Pitch and Moments": Captain Picard wird nach DS9 geschickt, um mit seiner guten Beziehung zu Kanzler Gowron den Konflikt zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium zu verbessern.

    Es wird dunkel im April: Aus der Feder verschiedener Autoren stammt die Anthologie "Mirror Universe: Shards and Shadows" mit Geschichten aus dem Spiegeluniversum. Zwölf neue Kurzgeschichten aus dem Universum hinter dem Spiegel zeigen, wie gut wir es in unserem eigenen haben.

    Zum Glück seit etlichen Jahren vorbei, aber für die Autoren stets ein spannendes Thema ist die Cardassianische Besatzung von Bajor. Autor James Swallow gibt mit "Terok Nor: Day of the Vipers" dunkle Einblicke in die Jahre 2318 bis 2328. Gleichzeitig ist dieses Buch der Auftakt zu einer Trilogie.

    Im Mai geht "Terok Nor" schon wieder weiter. S.D. Perry und Britta Dennison schreiben in "Night of the Wolves", was zwischen 2345 bis 2357 während der Cardassiansichen Besatzung geschehen ist.

    Auch wird im Mai das neue "New Frontier"-Buch von Peter David erscheinen, zu dessen Inhalt aber noch nichts bekannt ist.

    Der Juni ist ein ruhiger "Star Trek"-Monat und beginnt mit der Omnibusausgabe (also einem Buch, das mehrere Bücher enthält) von zwei "Deep Space Nine - Mission Gamma"-Bänden. Es handelt sich hierbei um die DS9-Relaunch-Bücher "Twilight" von David R. George III und "This Gray Spirit" von Heather Jarman, die bereits vor einigen Jahren veröffentlicht wurden.

    S.D. Perry und Britta Dennison schließen dann mit "Dawn of the Eagles" die "Terok Nor"-Reihe ab und zeigen uns, was zwischen 2360 und 2369 geschehen ist.

     
     

    Zwei Anthologien mit Was-wäre-wenn?


    Im Juli steht folgende Frage im Mittelpunkt: Was wäre wenn? Ich bin sicher, dass sich diese Frage jeder von Ihnen bereits gestellt hat. Verschiedene Autoren haben in zwei Anthologien à drei Geschichten die Antworten darauf, wenn es um "Star Trek" geht. So sollen einige alternative Storys in "Myriad Universe, Volume One" erzählt werden, die das "Star Trek"-Universum mal anders zeigen.

    Elf Monate nach der eigentlich geplanten Veröffentlichung geht der DS9-Relaunch weiter: Probleme mit der Autorin sorgten für eine ungewollte Verzögerung, aber er kommt doch noch - Band zwei der neunten "Deep Space Nine"-Staffel. Ursprünglich sollte "Fearful Symmetry" von Leanna Morrow verfasst werden, jetzt hat ihn Olivia Woods geschrieben. Inhalt: Die Agentin Iliana Ghemor sollte einst Kira Nerys töten und ersetzen, doch verschwand Iliana... bis heute. Kira schwebt in großer Gefahr.

    Voller Frust ist der August... na ja jedenfalls für die gradlinige Trek-Zeit: Drei weitere Alternativgeschichten von verschiedenen Autoren werden in "Myriad Universe, Volume Two" veröffentlicht. Zum Inhalt ist bis jetzt leider noch nichts bekannt.

    Christopher L. Bennett ist wieder zurück und schreibt sein erstes "richtiges" Buch über "The Next Generation" (es gibt ja unter den Fans einen kleinen Streit, ob sein letztes Buch "The Burried Age" nun zur Miniserie "The Lost Era" oder zu "The Next Generation" gehört). "Greater than the Sum" setzt die Entwicklungen aus "Before Dishonor" (Peter David) fort: Während einer gefährlichen Mission gibt es Umbrüche innerhalb des Personals, die das Leben der Charaktere auf ewig prägen könnten.

    Springen wir im September handlungsmäßig knapp 220 Jahre in die Vergangenheit: Andy Mangels und Michael A. Martin werden mit "Kobayashi Maru" Jonathan Archer und Erika Hernandez das Leben schwer machen, denn der "Enterprise"-Relaunch reißt die beiden Captains in ein schockierendes Szenario, welches in Zukunft den Kadetten an der Starfleet-Akademie schlaflose Nächte bereiten wird...

     
     

    Die Wege der Enterprise-E kreuzen sich mit denen der U.S.S. Titan, einiger DS9-Charaktere und Elementen der "Star Trek"-Vergangenheit.


    Zwischen Oktober und Dezember herrscht ein Autor über "Star Trek": David Mack. Bekanntermaßen geht er nicht gerade zimperlich mit den Trek-Charakteren um, und man kann gespannt sein, was er sich für unsere Helden in der Crossover-Trilogie "Star Trek Destiny" ausdenkt. Fans lieben solche Serienüberschneidungen, besonders diese könnte interessant werden, wenn sich die Wege der Enterprise-E mit denen der U.S.S. Titan, einiger DS9-Charaktere und Elementen der "Star Trek"-Vergangenheit überschneiden. Die Titel "Gods of Night", "Mere Mortals" und "Lost Souls" sprechen eine deutliche Sprache.

    Wieder einmal steht den Fans ein großes Literaturjahr ins Haus, wieder einmal kommt jeder auf seine Kosten und wieder einmal sind alle Autoren, die Rang und Namen haben, vertreten. Es klingt überspitzt, aber "Star Trek"-Literatur war selten so gut wie in diesen Jahren, und mit der Anzahl der neuen Nachwuchsautoren wird sich das bestimmt nicht ändern.

    Related Links

  • Jeff Ayers' Voyages of Imagination
    Wenn Sie die komplette Aufstellung der erscheinenden Titel noch einmal auf englisch nachlesen möchten, sind Sie hier richtig. Sie finden hier auch noch einige zusätzliche Informationen

  • Christoph Hühn


     

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    Über den Rand des Universums

    Politik, Kultur und Geschichte in den TrekBooks - 2311: Tomed-Zwischenfall

    Als die Romulaner in der "The Next Generation"Episode "Die Neutrale Grenze" urplötzlich wieder aufgetaucht waren, staunten Picard und seine Crew nicht schlecht. "Wir sind wieder da ..." war das Produktives, das aus dem Mund des romulanischen Commanders kam. In "The Next Generation" und "Deep Space Nine" wurde viel von dem berüchtigten Tomed-Zwischenfall gesprochen. Er soll dafür gesorgt haben, dass zu Beginn des 24. Jahrhunderts die Romulaner eine Phase der Isolation einläuteten und sich über 50 Jahre nicht mehr blicken ließen. Aber was steckt hinter dem Tomed-Zwischenfall? Worum ging es und wieso hatte er so eine große Wirkung?

    Gewaltige Expansion, schlechte Kontakte und ein Fehlschlag

    Anfang 2300 beginnt das Romulanische Imperium mit einer beispiellosen militärischen Aufrüstung, eine Dekade später folgt eine nie gekannte Expansion. Völker wie die bis dato freien Koltaari werden mit harter Gewalt unter romulanische Flagge gebracht. Angesichts eines derartig offenen Vorstoßes seitens des Imperialen Senats und seiner Flotte verschlechtern sich die diplomatischen Beziehungen auch zur Föderation rapide, und die Sternenflotte sieht sich bald gezwungen, enorme Verteidigungsmaßnahmen entlang der Neutralen Zone zu ergreifen, scheint doch ein Krieg ganz und gar nicht mehr ausgeschlossen.

     
     

    Die U.S.S. Universe verfügt über eine Tarnvorrichtung


    Im Jahr 2310 beginnt die Sternenflotte - nicht zuletzt der akuten Bedrohungssituation durch die Romulaner geschuldet - mit dem Bau eines experimentellen Schiffes. Die U.S.S. Universe verfügt entgegen dem Algeron-Vertrag mit Romulus über eine Tarnvorrichtung sowie über eine neue Antriebsform, den so genannten Hyperwarp, der bis zu tausendmal schneller sein könnte als der herkömmliche Warpantrieb. Doch während des Testflugs 2311 kommt es beim Aktivieren des neuen Hyperwarpantriebs - so wie einst beim legendären Trabswarpantrieb - zu einer gravierenden Fehlfunktion, und nicht nur die Universe, sondern auch einige Begleitschiffe werden zerstört.

    Aus der Ferne erfasst ein getarntes romulanisches Kriegsschiff eine gigantische Explosionswelle, die auf eine Sternenflotten-Signatur zurückzuführen ist. Sogleich denken die Romulaner, die Sternenflotte teste - entgegen ihrer Versprechen, die Entwicklung von Meta- und Subraumwaffen zu unterbinden - eine neue Technologie zur Massenvernichtung.

    Eins führt zum anderen, alles führt zur Krise

    Damit ist der Grundstein für eine katastrophale Entwicklung gelegt: Die Romulaner informieren die klingonische Regierung über den Vorfall, und sofort beginnt sich Paranoia breitzumachen. Kanzlerin Azetburs Angst wird durch General Gorak zusätzlich angeheizt, als dieser die Vermutung äußert, die Föderation wolle das Klingonische Reich mit einer Massenvernichtungswaffe gezielt treffen, um einen blutigen Krieg zu vermeiden, der beide Seiten an den Rand der Zerstörung treiben würde; Indiz dafür, dass die Beziehungen zwischen Föderation und Klingonen auch nach Khitomer noch sehr volatil sind. Damit schickt sich auch der historisch bedeutsame Vertrag von 2293 an, als ein schlichtes Stück Papier zu vergehen.

    Die einzige Chance, ein Blutbad im Quadrantengefüge zwischen den drei Mächten zu verhindern, sieht der Sternenflotten-Geheimdienst in einer Topsecret-Mission: Das Ziel ist es, die Romulaner dazu zu zwingen, ihre expansiven Tendenzen einzustellen, ohne einen Krieg zu verursachen.

    Mission Impossible?

     
     

    Ein ultrageheimer Auftrag, an dem Captain Harriman und Lieutenant Elias Vaughn partizipieren.


    Ein ultrageheimer Auftrag, an dem unter anderem Captain Harriman, Kommandant der U.S.S. Enterprise-B, und Lieutenant Elias Vaughn partizipieren, beinhaltet die Kaperung des romulanischen Flaggschiffs Tomed durch das SIA, was auch gelingt. Anschließend wird die Tomed in einem Grenzsystem der Föderation mit dem Namen Foxtrot mittels einer Überladung des Energiekerns zerstört. Für die Öffentlichkeit und auch für den Romulanischen Senat sieht es so aus, als hätte das romulanische Militär einen Vorstoß in eigener Sache gewagt, einen Krieg gegen die Föderation anzufangen.

    Dieses Ereignis, obgleich es drohend als konsequente Entwicklung über dem Quadranten wogte, wirkt so aufschreckend auf den Prätor und die anderen Machthaber im Imperium, dass man sofort den Expansionskurs einstellt, sämtliche Beziehungen zur Außenwelt, insbesondere zur Föderation, abbricht und sich für die kommenden 50 Jahre hinter seine Grenzen zurückzieht.

    Der Einsatz des Geheimdiensts war ein voller Erfolg, aber die Wahrheit um die Zerstörung der Tomed kam im öffentlichen Diskurs niemals an die Oberfläche, hätte sie doch erst recht einen Krieg bedeutet...

    Related Links

  • "The Lost Era: 2311 - Serpents Among the Ruins"
    Buchrezension von Julian Wangler zu dem Roman von David R. George III

  • Julian Wangler


     

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    Charakterspiegel

    Das Leben des Ensign Tirishar ch'Thane

    Nur zu oft fragt man sich, was in einem Menschen vorgeht, wie sich ein Mensch entwickelt oder verändert. Besonders interessant sind diese Fragen bei Romancharakteren, denn hier gibt es keine Grenze in der Entwicklung; die einzige Grenze ist die Fantasie. Wir möchten Ihnen in jeder Ausgabe unseres Newsletters einen bestimmten Charakter näher bringen. Heute ist es Ensign Tirishar ch'Thane, der den deutschen Lesern nur bekannt sein wird durch das DS9-Buch "Sektion 31 - Der Abgrund", allen anderen aber während des DS9-Relaunchs ein treuer Gefährte geworden ist...

    Ein Andorianer als Hauptcharakter... Wie sehnsüchtig haben manche Fans sich das für eine "Star Trek"-Serie gewünscht. Die Geburt des Charakters Shran in "Enterprise" war ein Trost, befriedigte aber beileibe Solche nicht, die ein Mitglied der Sternenflotte wollten. Der "Deep Space Nine"-Relaunch macht's möglich: Für die achte Staffel in Buchform betritt Ensign Tirishar Ch'Thane die Bühne - mit der ganzen, im TV verschwiegenen Bürde seines Volkes auf den Schultern.

    Entscheidung gegen die eigenen Wurzeln

    Tirishar ch'Thane (auch Shar genannt) ist ein junger Sternenflotten-Ensign, der vor seiner Versetzung nach Deep Space Nine Anfang 2376 als Wissenschaftsoffizier auf der U.S.S. Tamberlaine tätig war. Auffällig war seinen Kollegen auf DS9 von Anfang an seine enorme Zurückhaltung, die aber kaum mit Schüchternheit übersetzt werden kann, und die Neugier in Bezug auf andere Individuen und deren Kulturen.

    Shars zhavey (in diesem Fall: Mutter) Charivretha zh'Thane ist eine einflussreiche Botschafterin im Föderationsrat, deren Aufgabe es ist, Andoria in der Föderationsgemeinschaft zu repräsentieren. Auf Deep Space Nine knüpft Shar binnen weniger Monate ein gutes Verhältnis zu Sicherheitschefin Ro Laren und Chefingenieur Nog. Es dauert nicht lange, bis sich Shars zhavey bei ihm meldet und beginnt, ihn unter Druck zu setzen. Er solle nach Andoria zurückkehren und am shelthreth partizipieren, dem andorianischen Fortpflanzungsritual der vier Geschlechter (chan, thaan, zhen und shen).

     
     

    Charivretha macht Shar den Vorwurf, er würde die Verantwortung seinem Volk gegenüber in den Wind schlagen.


    Der Druck ist deshalb auf Shar so groß, weil das andorianische Volk seit geraumer Zeit auszusterben beginnt: Aus unerklärlichen Gründen ist das Fertilitätsvermögen rückläufig und dabei die Paarung höchst komplex. Charivretha macht Shar den Vorwurf, er würde die Verantwortung seinem Volk gegenüber in den Wind schlagen, weil er lieber in der Sternenflotte bleiben möchte. Tatsächlich will Shar nur über eigene Freiheit verfügen, vielleicht um auch nach einer wissenschaftlichen Methode außerhalb von Andoria zu suchen, mit der man seine Leute heilen kann. An diese wissenschaftliche Möglichkeit glaubt jedoch längst niemand mehr auf Andoria, ebenso wenig Charivretha. Im Juni 2376 bringt Charivretha Shars "Bondmates" (vergleichbar mit Zwangsverlobten), Shathrissia zh'Cheen, Thavanichent th'Dani und Vindizhei sh'Rraazh (Kurzform ihrer Namen: Thriss, Anichent und Dizhei) nach DS9, kurz vor seinem Abflug mit der Defiant zu einer dreimonatigen Exploration des Gamma-Quadranten. Zusammen versuchen sie ihn zu überzeugen, mit ihnen nach Andoria zurückzukehren, doch Shar lässt sich nicht umstimmen. Allerdings gibt er ihnen das Versprechen, nachhause zurückzukehren, sobald er mit der Defiant zurück sei. Thriss kann diese Entscheidung Shars nicht verkraften, und sie begeht kurz nach seinem Abflug Selbstmord.

    Geistige Verhaftung an Andoria und Rückkehr

    Ohne von Thriss' Selbstmord zu wissen, wird im Gamma-Quadranten Shars Gewissen gegenüber seinem Volk übermächtig. Nicht selten beginnt er daran zu zweifeln, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat.

    Während der späteren Entwicklung der Forschungsmission stößt Shar im Gamma-Quadranten auf eigenartige Yrythny-Eier, deren genetischer Code mit dem andorianischen kompatibel scheint und die Fruchtbarkeit seiner Spezies eventuell aufbessern könnte.

    Rückkehr

    Im November 2376 kehrt Shar mit Ensign Prynn Tenmei - zu der sich eine leidenschaftliche Beziehung ergibt - nach Andoria zurück, um nicht nur Thriss rituell zu beerdigen, sondern auch Charivrethas politischen Status, der aufgrund des ablehnenden Verhaltens ihres "Sohnes" gefährdet worden ist.

    Als Charivretha von politischen Extremisten entführt wird, die fürchten, die von Shar gefundenen Yrthny-Eier würden eventuell dazu benutzt, die andorianischen vier Geschlechter zu kompromittieren und in zwei zu transformieren, machen sich Shar, Prynn und Commander Phillipa Mathias auf eine Rettungsmission. Sie werden begleitet von einer zhen, Arenthialeh zh'Vazdi (Thia), die eine Bondmate der Kidnapper ist.

     
     

    Shar opfert seine persönliche Freiheit, um wieder einer von den seinen zu werden.


    Nach Charivrethas Rettung wird Thia aus ihrer shelthreth-Gruppe ausgestoßen, und nach einem längeren Gespräch bieten Shar, Anichent und Dizhei ihr an, ihrer Gruppe als Ersatz für die verstorbene Thriss beizutreten. Zusammen vollziehen sie das shelthreth, und obwohl Shar seine Liebe zu Prynn deshalb aufgeben muss, kann sich sein Gewissen gegenüber der andorianischen Volksseele nicht erwehren. Er opfert seine persönliche Freiheit, um wieder gleich zu werden, einer von den seinen.

    Der letzte Report der Sternenflotte besagt, Shar sei auf unbegrenzte Zeit aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und nach Andoria zurückgekehrt.

    Interpretation

    Die Geschichte des jungen Tirishar ch'Thane ist die Geschichte eines übermächtigen Schuldgefühls. Es ist ein Schuldgefühl seinem Volk, den Andorianern, gegenüber, aus dessen kollektiv-normierter Umklammerung er sich eigentlich zu lösen sucht. Sein Gewissen jedoch spielt nur teilweise mit.

    Dieser Charakter, der zur neunten Staffel des DS9-Relaunches nicht mehr zur Verfügung steht, illustriert deshalb in erster Instanz die starke Wechselwirkung zwischen einem Volk und dem darin lebenden Individuum, den Unterschied zwischen der voluntaristischen Freiheit auf der einen und dem entgegengesetzten, aber nicht minder bedeutsamen Wunsch nach Gleichheit, danach, dazuzugehören. Schnell wird der Leser ahnen, dass Shars Geschichte tragisch verlaufen wird.

    Related Links

  • "Star Trek: Deep Space Nine"
    Übersicht über alle Romane inklusive Relaunch

  • Amazon.de: "Deep Space Nine - Twist of Faith"
    Ein Sammelband mit den ersten vier Teilen des DS9-Relaunches.

  • Julian Wangler


     

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    Haben Sie gewusst, dass...

    Interessantes aus den "Neue Grenze"-Büchern

    Dies ist eine Kategorie mit kleinen Schnipseln aus "Star Trek"-Büchern, die bestimmt für ein Aha bei den Lesern sorgen könnte, zum Beispiel "ach, den Typen gibt's auch noch?" oder "Ach, wie lustig, dass die "Star Trek"-Autoren noch an den gedacht haben"... Aber Vorsicht: Sollten Sie die Bücher der "Neue Grenze" noch lesen und nichts vorab verraten bekommen wollen, scrollen Sie schnell weiter!

    Haben Sie gewusst, dass...

    ...Captain Calhoun im DS9-Relaunch einen Auftritt hatte? Kurz vor der Gateway-Krise in dem Band "Demons of Air and Darkness" ist er während einer Videokonferenz zu sehen und sorgt für Erheiterung unter seinen Kollegen.

    ...Robin Lefler einmal zu früh und zu unrecht zum Lieutenant befördert wurde? In dem Buch "Requiem" wird sie kurz nach der Zerstörung der Excalibur endgültig in den Rang des Lieutenants erhoben, nachdem dies einmal fälschlicherweise geschah.

    ...Captain Korsmo, Vorgängercaptain von Calhoun, und Commander Argyle (ehemaliger Chefingenieur der U.S.S. Enterprise-D in der ersten TNG-Staffel) beim Angriff der Borg auf die Erde ums Leben kommen? Burgoyne 172 muss als stellvertretender Chefingenieur den Maschinenraum leiten, nachdem Argyle tödlich verletzt wird. Captain Korsmo kann in letzter Sekunde die Excalibur retten, bevor er in den Armen von Shelby stirbt.

    ...es zwei Boyajians in Peter-David-Büchern gibt? Boyajian ist ein am Rande auftretender Sicherheitsoffizier auf der Excalibur. Jedoch taucht in dem Classic-Buch "Der Riss im Kontinuum" auch ein Boyajian auf. Ob Peter David damit eine Anspielung machen wollte oder nur im Ausdenken von Namen unkreativ war?

    ...die U.S.S. Excalibur gar nicht im Dominion-Krieg war? Der Grund war die Zeitreise in dem "Neue Grenze"-Comic "Spiel auf Zeit", als das Schiff durch einen Sprung in die Vergangenheit versuchte, eine Zivilisation zu retten. Bei der Rückkehr schoss man aber über das Ziel hinaus und kehrte einige Zeit nach dem Dominion-Krieg in den "normalen" Raum zurück.

    ...Commander Shelby und Captain Calhoun letztendlich doch heiraten? Die Flitterwochen kann man in der "Neue Grenze"-Anthologie nachlesen.

    ...Mark McHenry göttliche Gene hat? Er ist ein Nachkomme von Lieutenant Carol Palamas, die aus der TOS-Episode "Der Tempel des Apoll" bekannt ist. In dem ursprünglichen Drehbuchentwurf wird Palamas von Apollo vergewaltigt, was aber nicht direkt zu sehen ist. Sie sieht "nur" geschunden aus, als sie auf die Enterprise zurückkehrt. Inoffiziell bekommt sie ein Kind, das darum halb Mensch, halb Gott ist. Mark McHenry ist damit verwandt. Deswegen ist er ein perfekter Navigator. Er ist auch der Retter der Excalibur-Crew, als das Raumschiff in dem Buch "Dunkle Verbündete" explodiert und McHenry alle von Bord holt.

    ...Lieutenant Katharina Mueller eine Deutsche ist? Die Leiterin der Nachtschicht hatte zugleich eine Affäre mit Captain Calhoun während ihrer gemeinsamen Zeit auf der U.S.S. Grissom. Danach gab es ein Techtelmechtel mit Si Cwan, der aber erst dann begreift, was er an Robin Lefler hat. Mueller wird später Captain der U.S.S. Trident.

    ...Commander Shelby unglücklich mit der Excalibur-Crew ist und deswegen auf die U.S.S. Exeter ging? Aber da war es für sie auch nicht besser. Ihr Glück fand sie später auf der U.S.S. Trident, bis sie 2379 zum Admiral befördert wurde.

    ...es einen Mugato in der Sternenflotte gibt? Ensign Janosh ist so einer und arbeitet in der Nachtschicht auf der Excalibur. Später jedoch wird er von seinen Urtrieben übermannt und muss die Sternenflotte verlassen.

    ...das Volk der Selelvianer, zu dem auch Lieutenant Commander Gleau gehört, in dem "The Next Generation"-Buch "Planet der Waffen" von Peter David bereits einmal vorkam?

    ...die Götter, die in "Being Human" und "Gods Above" ihr Unwesen treiben durch die Gateways ihre Macht zurückerlangen konnten?

    ...Calhouns Pflegesohn Moke Abkömmling des Gottesvater Zeus ist und nur er Zeus und McHenry sehen konnte, als sie auf der Excalibur waren?

    ...Selars und Burgoynes Sohn Xyon heißt? Er wurde zuehren von Calhouns Sohn benannt.

    ...zwei Charaktere der "Star Trek"-Zeichentrickserie ab der "göttlichen" Duologie an Bord der U.S.S. Trident arbeiten? Ja: Lieutenant Arex Na Eth war in der Serie der dreiarmige Navigator auf der U.S.S. Enterprise unter Kirk. Der zweite Charakter ist Commander Shiboline M'Ress, die löwenartige caitianische Soziologin.

    ...Soleta zu den Romulanern geht? Nachdem herauskommt, dass sie Halbromulanerin ist, wird sie degradiert und darf keine Posten mit großer Verantwortung annehmen. Sie verlässt die Sternenflotte und geht zu "ihrem" Volk.

    Jörn Podehl


     

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    Die nächste Ausgabe

    Was erwartet Sie in Ausgabe zwei?

    Viel wird nicht verraten, aber neugierig dürfen Sie schon werden.

    Der Schwerpunt unserer zweiten Ausgabe des Literatur-Newsletters liegt auf dem 20-jährigen Jubiläum von "The Next Generation". Was ist geschehen in den vielen Jahren, was geschah zwischen "Der Aufstand" und "Nemesis"? Und überhaupt: Was machen Picard und & Co. nachdem sie die Föderation vor Shinzon gerettet haben?

    Das und vieles mehr erfahren Sie im Dezember 2007 - seien Sie gespannt!


    Danksagung

    Unser Dank gebührt allen, die diesen Literatur-Newsletter unterstützt und bei seiner Erstellung mitgeholfen haben. Ein besonderes Dankeschön an Karl Urban und Raumfahrer.net für ihr tolles Versandsystem, Marvin Luchs, der unermüdliche Webmaster vom TrekZone Network, Michael Müller als Herausgeber der TZN-Literatur-Newsletter und unseren beiden mehr als engagierten Literatur-Kollegen Christoph Hühn und Julian Wangler, die die erste Ausgabe dieses Newsletters mit ihren schönen Texten vorangebracht haben!

    Live Long and Prosper

    Jörn Podehl
    Leiter TZN-Literatur

    Jörn Podehl, Christoph Hühn & Julian Wangler


     

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    Impressum

    Die Macher und die rechtlichen Dinge im Überblick


    Ausgabe 1 erscheint am 8. September 2007.

    TrekZone Network

    Die meistgelesenen täglichen "Star Trek"-News im deutschsprachigen Raum.

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    Henning Koonert
    Uwe Webel

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