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Inhalt Die ganze Ausgabe auf einen Blick Aktuelles um die Trek-Bücher. Zehn Jahre "Die Neue Grenze" - Zehn Jahre Science- und Social-Fiction. "Enterprise: History Fake? - Auf diesem Schiff ist alles möglich". Nachgehakt - unsere Buchkritik "Star Trek: Enterprise - The Good that Men do". Büchervorschau für September bis November. Shore Leave Convention - Das Jahr 2008. Politik, Kultur und Geschichte in den Trek-Books - 2311: Der Tomed-Zwischenfall. Ein Andorianer auf DS9. Interessantes aus den "Neue Grenze"-Büchern. Was erwartet Sie in Ausgabe zwei? Redaktion, Abonnement und Copyrights. |
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Neues aus der Bücherwelt Aktuelles um die Trek-Bücher. Lesen Sie hier, was sich im "Star Trek"-Bücherkosmos tut. Trek-Bücher endlich wieder in Deutschland Vor kurzem erhielt das TrekZone Network eine Pressemitteilung, die besonders Fans deutscher "Star Trek"-Literatur freuen wird: 2008 veröffentlicht der Verlag Cross Cult aktuelle Trek-Romane in Deutschland - den Auftakt macht die Classic-Romantrilogie "Vanguard". Interview mit Jeff Ayers Die Seattle Times hat den Autor des umfangreichen Führers durch die Trek-Bücher "Voyages of Imagination" Jeff Ayers interviewt. Das Gespräch im englischen Original können Sie hier nachgelesen. Fragestunde mit Peter David Auf seiner Homepage hat Peter David eine Fragestunde mit Fans durchgeführt. Die für "Star Trek"-Fans relevanten Fakten dieser Veranstaltung sind: Peter Davids neuster "The Next Generation"-Roman "Before Dishonor" wird Ende Oktober erscheinen. Auf Frage eines Fans, ob David einen neuen Spiegeluniversumsband mit den dunklen Charakteren der "New Frontier" plant oder ihn in Erwägung zieht, antwortetet er: "Ich spiele die Möglichkeiten in meinem Kopf durch, ja." Das nächste reguläre "New Frontier"-Buch erscheint Mitte 2008. Über einen neuen "New Frontier"-Comic wurde bereits diskutiert. Alles sei diesbezüglich möglich. Mehr zu dieser Fragestunde und weitere Informationen finden Sie in der amerikanischen TrekBBS. Rick Berman schreibt Autobiografie Rick Berman, ehemaliger "Star Trek"-Produzent und Nachfolger von Gene Roddenberry, hat angekündigt, eine Autobiografie schreiben zu wollen. Ein Auszug aus dem Offiziellen "Star Trek"-Magazin, in dem er dies bekannt gegeben hat, kann hier nachgelesen werden. Planungen für "Slings and Arrows" vorgestellt Keith R.A. DeCandido hat die Planungen für die "The Next Generation"-eBook-Serie "Slings and Arrows" vorgestellt, die Bestandteil des Jubiläumsprogramms anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von "The Next Generation" ist. In den sechs Bänden wird es um das erste Dienstjahr der Enterprise-E gehen. Die Titel der Storys sind "A Sea of Troubles", "The Oppressor's Wrong", "The Insolence of Office", "That Sleep of Death", "A Weary Life" und "Enterprises of Great Pitch". Es sind bereits die Covers veröffentlicht. Related Links Cross Cult "Vanguard: Harbinger" "Vanguard - Summon the Thunder" |
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Auf dem Hauptschirm Zehn Jahre "Die Neue Grenze" - Zehn Jahre Science- und Social-Fiction Captain Gold und seine Ingenieure der U.S.S. da Vinci lösen Monat für Monat unlösbare Probleme; Captain Klag der I.K.S. Gorkon treibt sein Schiff und seine Mannschaft durch den Kosmos; Will Riker und die Crew der Titan durchforsten den Orion-Arm der Milchstraße; in der Taurus-Ausdehnung lauert ein dunkles Geheimnis, dem Commodore Reyes auf den Grund gehen will; Captain Sisko kehrt aus dem Reich der Propheten zurück und begrüßt Bajor in der Föderation; Picard sucht einen neuen Ersten Offizier und eine neue Crew; Captain Chakotay fliegt mit der Voyager durch die Gegend und Trip Tucker ist doch eigentlich gar nicht tot, oder? Aber halt, bevor Sie gleich sagen "Das weiß ich doch schon, Mann!", eine kleine Frage: War dem denn immer so? Wurden die "Star Trek"-Fans schon immer so verwöhnt mit verquirlten Abenteuern, die der Phantasie keine Grenzen setzen oder mit Geschichten aus Tausend und einem Sternenimperium? Wirklich? Die Antwort lautet: nein. Hätte es eine ganz bestimmte Romanserie nicht gegeben, würde man vermutlich weiterhin begleitende Abenteuer zu den TV-Serien lesen können: Die Voyager ist mit schrumpfendem Kaffeevorrat auf dem Weg nach Hause; Captain Sisko jagt irgendwelche Piraten durch die Quadranten; Picards Enterprise wird während einer Routinemission mit einem unbekannten Volk konfrontiert und Captain Archer steuert die Enterprise NX-01 einfach nur geradeaus. Alte Gesichter bleiben alte Gesichter, neue Gesichter gehen spätestens am Ende der Geschichte zur Hölle. Der Anfang Der Stapel "Star Trek"-Romane wurde Ende der 90er Jahre größer und größer, ohne dass es viele Abenteuer gab, die mehr boten als das TV-Programm. Damals war John Ordover Romaneditor bei Pocket Books und brachte es auf den Punkt: Eins der größten Probleme dieser Zeit war, dass man mit den Helden der Romane keine signifikanten Veränderungen vornehmen konnte, die Hauptcharaktere mussten immer dieselben sein und bleiben; sie durften nicht sterben, nicht verändert werden, nicht weggehen. Dass eine derartige Einschränkung Roman-Franchises nicht groß vorantreiben kann, ist selbstverständlich und für jeden, der bei Pocket Books etwas mit den Geschichten zu tun hatte, ermüdend und frustrierend.
Not macht bekanntlich erfinderisch, und so kam Ordover folgende Idee: Was wäre, wenn man sein eigenes Schiff und seine eigene Crew haben und man Geschichten erzählen könnte, die von Roman zu Roman gehen, ohne auf die vorgeschriebene Kontinuität von Paramount achten zu müssen? Charaktere könnten kommen, gehen, verändert werden oder sterben, man hätte jede Freiheit. Mit den eigenen Protagonisten in einem "abgetrennten" Bereich des Paramount-Universums würden auf einen Schlag alle Probleme beseitigt worden sein, die man sonst unter der harschen Führung der Kontinuität hätte. Paramount, oder viel mehr Paula M. Block, die damals das Sagen in Sachen "Star Trek"-Lizenzen hatte, fand diesen Gedanken interessant und ließ sich von Ordover ein Konzept zukommen. Im Mittelpunkt der neuen Buchserie stand ein Raumschiff namens Excalibur. Es agierte in einem Gebiet entfernt der uns bekannten Föderation, dem Sektor 221G, und leistete humanitäre Hilfe, wo sie benötigt wurde, denn ein riesiger Planetenverbund war dort auseinander gebrochen und lag in Trümmern. Jeder kämpfte gegen jeden, niemand hatte viele Freunde (im Hinterkopf hatte Ordover dabei das Bild der Sowjetunion).
Aber damit nicht genug; Paramount räumte der Bücherserie keinen großen Erfolg ein, wenn sie nur aus Romanfiguren bestünde, die keinen Bezug zur TV-Serie hatten. So schlug Paramount vor, bekannte Gesichter mit in die Geschichten einzubinden. Ordover entschied sich für Shelby und Dr. Selar, David dachte an Robin Lefler. Sie alle hatten einen Hintergrund und waren bei Fans beliebt. Um eine vorher nicht gekannte Buchkontinuität zu erzeugen, folgten aus anderen David'schen Büchern, zum Beispiel der "Starfleet Academy"-Romanserie, Lieutenant Soleta, Mark McHenry, Kebron und Tania Tobias (sie tauchte erst in den späteren "Neue Grenze"-Büchern auf). Eine Reise, die länger andauert als erwartet Mit jedem gebrochenen Kiefer, jedem flapsigen Spruch, der über Calhouns Lippen rollte und mit jedem Streit zwischen Calhoun und seinem Ersten Offizier Shelby stieg die Beliebtheit der Romanserie und hält bist heute an. Wo sonst hat man einen Captain, der auf jede diplomatische Floskel pfeift und lieber mit einem Schwert Schädel spaltet anstatt einmal nachzugeben?
Um für noch mehr Zündstoff zu sorgen, sollte das "neue" Schiff alles andere als neu sein: kein Kahn der Sovereign-Klasse, der die Borg das Fürchten lehrt, keine Galaxy-Klasse, die Platz für Hunderte Familien bot und erst recht nicht irgendein geheimer Kreuzer, der sich unsichtbar oder anderswie beweisen konnte. Dafür war die alte Ambassador-Klasse (wie die Enterprise-C) geradezu prädestiniert. Also, ab mit dem lütten Schiff in den Sektor 221G und weit, weit weg von Admiral Jellico (anscheinend Lieblingsopfer und -figur von Peter David, kein anderer hochrangiger Offizier muss so viel einstecken wie unser Edward). Zwar bot die Excalibur nur Platz für einige Hundert Crewleute, hatte dafür aber genug Raum für Gerüchte, wilde Geschichten, Irrungen und Wirrungen - wie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", nur mit guten Ideen. Tiefer Einbruch und enorme Charakterveränderungen Doch wer meint, dass es nicht verrückter und verdrehter mit den familiären Geschichten und den Querelen im Sektor 221G zugehen kann, der wird die letzten Zeilen des Buches "Dunkle Verbündete" mit großen Augen gelesen haben: "[...] fünf Minuten bevor die Excalibur explodierte...". Das Schiff ist einfach so in die Luft geflogen. Wie jetzt? Aber... Und damit begann eine Periode in "Die Neue Grenze", die sehr außergewöhnlich war. Wie dem Leser natürlich klar ist, kann Calhoun gar nicht tot sein. Er entkam der Excalibur-Explosion in der letzten Rettungskapsel, nachdem er zusammen mit Shelby (und fremder Hilfe von ganz oben) die Crew selbst in Rettungskapseln gescheucht hatte. Der Captain stürzte auf einen einsamen Planeten ab und... tja, und traf dort auf eine merkwürdige Westernstadt, in der Billy the Kid hätte heimisch sein können. Zusammen mit dem Jungen namens Moke, den Calhoun später adoptiert, flüchtet er vom Planeten und kommt so schließlich wieder zurück in das Föderationsgebiet.
Erst am Ende von "Restoration" wird aufgedeckt, dass der Grund für die Vernichtung der Excalibur ein romulanisches Computervirus war. Moment! Was? Aber es gab doch gar keine Begegnung mit den Romulanern. Wie soll denn ein romulanisches Computervirus dafür verantwortlich sein? "Sehl gut, haben Sie lischtig geflagt", hätte mein ehemaliger chinesischer Professor jetzt geantwortet. Es gab nämlich gar keine Begegnung mit den Romulanern... in den deutschen Übersetzungen. Heyne hat nicht nur nach "Dunkle Verbündete" die Übersetzung eingestellt, nein, Heyne hat sogar ein Buch nicht übersetzt, das chronologisch vor eben diesem spielte, und genau in diesem Buch mit dem Titel "Double or Nothing" kam es zu einer Begegnung mit den Romulanern. Gateways... Romaneditor John Ordover hatte ein Faible für Miniserien. Neben "Double Helix" entwickelte er Konzepte für die Romanminiserie "Gateways" und "Captain's Table". Innerhalb dieser Miniserien sollten alle TV- und Romanserien eine Episode erzählen, die einem Roten Faden folgten. Bei der Geschichte in "Captain's Table" zum Beispiel erzählt Captain Calhoun aus der Ich-Perspektive über seinen ersten getöteten Feind auf Xenex oder über seine Zeit als Erster Offizier auf der U.S.S. Grissom. ... Götter... Jedes Abenteuer der "Neuen Grenze" hatte irgendeinen Charakter als Dreh- und Angelpunkt. Nun stand Mark McHenry im Hauptgeschehen, Calhoun und Shelby wichen etwas in den Hintergrund: Nach dem "Gateways"-Abenteuer stellte sich in "Being Human" und "Gods Above" heraus, dass McHenry ein Halbgott war, was in den Bücher davor durch Anspielungen mehr oder weniger angekündigt wurde. Er war mit dem in der TOS-Episode "Der Tempel des Apoll" vorkommenden Pseudogott Apollo verwandt und zog das Interesse dessen Geschwistern Artemis und Anubis auf sich, die mithilfe eines Gateways aus ihrer Verbannung entkommen konnten..
Eine Schlacht hier, ein Kampf dort, letzten Endes taucht Göttervater Zeus auf und unterstützt die Excalibur und vor allem McHenry im Kampf gegen die Götter, die die gesamte Föderation bedrohen. Und so konnten sie zurückgeschlagen werden. Doch einen Preis hatte das Ganze: Abgesehen davon, dass Morgan Lefler bei dem Angriff der Götter mit dem Computer verschmolz, ihr Körper starb und sie jetzt zum Hauptcomputer wurde, verließ McHenry die Excalibur, um über die verbannten Götter zu wachen und um zu verhindern, dass sie wieder dem uns bekannten Universum schaden können. ... und die Gegenwart In einem Vorwort zu dem "Neue Grenze"-Buch "After the Fall" schrieb das Pocket-Books-Management: "Alles muss voranschreiten. Ohne Fortschritt entsteht Langeweile und sogar Rückschritt. Die 'Neue Grenze' ist da keine Ausnahme". Und so sollte es sein: Peter David ließ in "After the Fall" und dem bis dato aktuellen Buch "Missing in Action" drei Jahre verstreichen und schloss damit zu "Star Trek Nemesis" auf. Viel hat sich in diesen drei Jahren getan: Soleta ist, nachdem die Sternenflotte herausfand, dass sie, was ihre Herkunft angeht, gelogen hat, nach Romulus gegangen. Das Thallonianische Imperium wuchs unter den Bemühungen von Premierminister Si Cwan und seiner Frau Robin Lefler wieder zögerlich zusammen. Als dann Si Cwans Schwester Kallinda in ihrer Hochzeitsnacht von dem totgeglaubten Xyon entführt wurde, kommt eins zum anderen und alles endet in der Bedrohung des Friedens in neuen Thallonianischen Reichs. Captain Calhoun und Admiral Shelby konnten zwar das schlimmste verhindern, aber es kam schließlich auch zu einer Tragödie im Hause Cwan. Nicht ohne Grund umstritten Im Laufe der Zeit hat "Die Neue Grenze" viele Fans gewonnen, aber auch viele Kritiker. Zu abgedreht soll die Serie geworden sein, zu viel Klamauk, überzogen und im Stil einer Seifenoper jegliche vernünftigen Geschichten kaputt machen. Trotz der Originalität, die "Die Neue Grenze" ausmachte, muss man eingestehen, dass Ideen wie die Excalibur-Trilogie mit dem Fokus auf die einzelnen Charaktere das bekannte Familiengefühl der Serie vertrieb und die Götter in "Being Human" und "Gods Above" an sehr vielen Stellen an Glaubwürdigkeit mangeln ließen. Nach "Dunkle Verbündete" bis zu "Gods Above" nahm der große Schwung der Serie ab.
Bleiben wir gespannt, was uns Band Nummer 18 im Mai bringen wird. Bis dahin bleibt mir noch eins zu sagen: Herzlichen Glückwunsch, "Neue Grenze" - auf die nächsten zehn Jahre! Related Links "Die Neue Grenze" |
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Buchgeflüster "Enterprise: History Fake? - Auf diesem Schiff ist alles möglich" "In gewisser Weise repräsentiert 'These Are The Voyages...' die ersten Staffeln von Enterprise gut", titelte "The Daily Trekker" im letzten Jahr scharfzüngig. "Wir haben ein an sich gutes Konzept mit viel Potential, das aber vollkommen falsch angegangen und verhunzt wird." Aussagen wie diese sind seit dem 13. Mai 2005 - der US-Erstausstrahlung von "These Are The Voyages..." - keine Seltenheit, doch fanden sich auf der anderen Seite genauso löbliche Worte. Wie auch immer: Festzustehen scheint, dass die finale Episode - die eine Hommage auf das ganze "Star Trek"-Universum darstellen sollte - bei zahlreichen Fans hitzige Kontroversen auslöste, und das nicht nur, weil ein Hauptcharakter schier leichthin verpulvert wurde. Äquivalentes gilt unweigerlich für "Star Trek: Enterprise" als Ganzes.
Zieht man eine Bilanz, dann bleiben bei "Enterprise" am langen Ende Würfe von Schatten und Licht. Denn wie keine andere "Star Trek"-Serie vor ihr machte sie binnen ihrer kurzen vier Staffeln doch massive plottechnische Entwicklungen durch, zweifelsohne eine Reaktion der Macher auf die sinkenden Quoten. Aber immerhin: Not macht kreativ. Diese Besonderheit unter ihren älteren Brüdern und Schwestern lässt sich "Enterprise" doch nicht absprechen. Huschten in den ersten beiden Jahren noch recht gewöhnliche Einzelabenteuer über die Leinwand, ging das Team in Staffel drei ein Wagnis ein, indem es eine durchgehende Geschichte erzählte und "Star Trek" in ein dunkleres Ambiente rückte. Staffel vier unter Manny Coto wiederum wartete mit einer deutlich verstärkten Hinwendung zu TOS auf, eingerahmt in eine Reihe von dreiteiligen Episoden.
Tatsächlich aber liegt der Teufel im Detail: Wie nämlich weitermachen mit einer Serie, die fast deterministisch auf jene Ziele zuläuft, die dem Trekker bestens bekannt sind? Wo liegt da eigentlich noch die Überraschung, die Würze? Der prinzipielle Fluch des Prequels wird hier um das Vorweggenommene in "These Are The Voyages..." ergänzt, und das gewiss nicht zum Besseren. Aber, aber, wer wird gleich verzagen! Schließlich gibt es immer Möglichkeiten - sagte schon der legendäre Spock und spreizte die Finger. In diesem Fall liegen die Möglichkeiten zunächst wohl darin, sich die letzte "Enterprise"-Folge noch einmal genauer anzusehen.
Wohlwahr, das bietet die Chance, die Polarisierung von "Enterprise" zu beenden und die Serie für eine große Gruppe leseinteressierter Trekker zugänglich zu machen, indem man das Spektrum der Serie in verschiedene Richtungen erweitert: ein bisschen Agentenstory, noch etwas mehr TOS-Flair, die berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm, viele, kleine, gepflegte und in Ehren gehaltene Details... Einmal kräftig umrühren, und mit etwas Glück wird etwas daraus. Selbstverständlich darf man bei alledem auch nicht vergessen, die irgendwie seltsam "stecken gebliebenen" Charaktere weiterzuentwickeln; man denke nur an das ungenutzte Potential Reeds oder an die vernachlässigte Beziehung zwischen T'Pol und Trip, ganz zu schweigen von Hoshi und Travis, seit Staffel drei zusehends zu Statisten verdonnert. Related Links "Dies sind die Abenteuer" "Last Full Measure" |
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Nachgehakt - unsere Buchkritik "Star Trek: Enterprise - The Good that Men do" Große Empörung hat bei den Fans das uns bekannte Ende der TV-Serie "Star Trek: Enterprise" hervorgerufen: Nur halbherzig kommt es zur Gründung der Föderation, die Romulanischen Kriege sind in der Erzählung untergegangen und Commander Tucker ist gestorben. Was bei "Deep Space Nine" großen Erfolg mit sich brachte, nämlich eine Fortführung in Romanform, soll nun auch "Enterprise" ein würdigeres Ende verleihen. Die Autoren Michael A. Martin und Andy Mangels haben sich diesem Unterfangen angenommen... Anmerkung Eigentlich begann ja das ganze Unterfangen über ein Hintertürchen - wie auch im Falle der achten Staffel von "Deep Space Nine". Das Buch "Last Full Measure", eigentlich ein im Xindi-Arc angesiedeltes Abenteuer, bot uns im Prolog unversehens ein Highlight: Irgendwann unmittelbar vor der Fertigstellung der Enterprise-1701, die später einmal von James Kirk durchs All gejagt werden wird, besucht ein alter, schier von der Welt vergessener Mann ein Sternenflotten-Denkmal, um sich zu erinnern.
Tatsächlich sind Michael A. Martin und Andy Mangels (oder auch M&M, wie sie in der Szene genannt werden) im ersten richtigen "Enterprise"-Sequel bemüht, die seit "These Are The Voyages..." angeschlagenen Seelen vieler Fans zu kraulen, frei nach dem Motto: "Was sich Riker und Troi da auf dem Holodeck ansahen, das war History Fake, mehr nicht. Es war eigentlich alles ganz anders. Trip lebt, und wir sind wieder im Geschäft." Im Geschäft, im wahrsten Wortsinn. Der stubsnäsige Sunnyboy aus der Warpkernkammer also doch nicht tot? History Fake? Wie passt das mit dem Gesehenen zusammen? Inhalt M&Ms Vorliebe für die Einbettung ihrer Storys in eine Retrospektive kommt auch in diesem Buch zum Tragen. In "The Good That Men Do" - der Titel folgt wiederum einer ihrer Vorlieben für Shakespeare-Zitate - treffen sich im 25. Jahrhundert zwei längst erwachsen gewordene Sandkastenfreunde, namentlich Jake Sisko und der Ferengi Nog. Und letzterer hat, mehr zufällig, eine zwischen Sensation und Schock pendelnde Entdeckung gemacht: In geheimen Dateien der Sternenflotte fand er Hinweise darauf, dass die Geschichtsbücher im Zeitraum 2155 bis 2161 nicht stimmen. Die von ihm entdeckten Informationen "[…] it may just change everything we know - or everything that we've been told - about the founding of the Federation itself" (7). Und so sichten die beiden Freunde das, was wie eine große Verschwörung anmutet.
Die Geschichte wird neu erzählt, und alles beginnt nicht etwa mit der Föderationsgründung, sondern unmittelbar nach dem Terra-Prime-Zwischenfall (dort, wo die TV-Serie ergo aufhörte): Die Gespräche um die Etablierung einer Koalition der Planeten werden ein wenig zögerlich fortgesetzt, die Enterprise-Crew befindet sich alles andere als in Höchstform. Archer macht sich gewisse Vorwürfe, mit seiner Rede einen Rückzug bestimmter Delegationen nicht verhindert zu haben, T'Pol und Trip setzen auf Vulkan ihre Tochter bei. Kurz darauf schon beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen: Tief in romulanischem Raum wird ein neuer Antriebsgenerator getestet - mit verheerendem Ergebnis. Da die Romulaner nicht aus eigener Kraft imstande sind, ihre technologischen Fähigkeiten schnell zu erweitern, explodiert ihre Paranoia geradezu: Admiral Valdore - der Widersacher aus dem "Babel"-Dreiteiler der vierten Staffel - wird rehabilitiert und will nach den Sternen greifen, bevor die Erde und ihre Verbündeten dem Sternenimperium in irgendeiner Weise zur Bedrohung erwachsen können. Die blockfreie Welt Coridan - seit ehedem bekannt für ihre schnellen Schiffe und ihren hohen technologischen Entwicklungsstand - liegt im Fokus seiner Begierde. Eilig entführt er neue Aenar - darunter auch Shrans Bondmate Jhamel und will so eine ganze Flotte von Drohnenschiffen zur Invasion Coridans bemühen. Sektion 31 kriegt Wind davon, und wo der mysteriöse Geheimbund um den einstigen Sternenflotten-Commander Harris die Lauscher spitzt, da kann Malcolm Reed nicht weit sein. Tatsächlich aber spielt er diesmal nur eine vermittelnde Rolle: Er führt "Trip" Tucker an Harris heran. Angesichts seiner verheerenden persönlichen Erfahrungen (wir erinnern uns an den Tod seiner Schwester) während der Xindi-Krise kann der Chefingenieur die schwelende Bedrohung durch die Romulaner nicht hoch genug einschätzen. Damit steht er in auffälligem Kontrast zum neuen Sternenflotten-Oberkommandierenden Gardner und dessen Umfeld, wo bislang kaum Initiativen gegen eine womöglich am galaktischen Horizont heraufziehende Gefahr ergriffen wurden. Dies verstärkt nur Trips Wunsch, einem neuen Angriff auf die Erde zuvorzukommen. Kaum hat er mit Harris gesprochen, spürt Trip einen emotionalen Sog: Alleine schon wegen seines Gewissens - da ist das Gefühl, einmal versagt zu haben - kann er nicht wegsehen. Und er kommt Harris mit seinen einzigartigen Erfahrungen ob romulanischer Technologie ("Babel One"/"United") mehr als gelegen. Harris versichert ihm, ihn ständig mit Informationen und besonderen Gelegenheiten zu versorgen. Erstaunlich schnell stellt Trip fest, dass sich sein ganzes Leben ändern muss, um die Romulaner wirkungsvoll bekämpfen zu können. Für ihn gibt es nur eine Möglichkeit: Er muss sterben - um als Geheimagent wiedergeboren zu werden... Kritik Das Buch erzählt also, dass und warum Trip seinen Tod vorgetäuscht hat und im weiteren Verlauf auch über seinen Anschluss an Sektion 31. Er lässt sich chirurgisch das Aussehen eines Romulaners verpassen und arbeitet von da an undercover. Nur Archer, Reed, Phlox und schließlich T'Pol wissen davon. Mit dieser Revolution stehen M&M sogar in guter Tradition zu einer binnen vier TV-Staffeln ständig wechselnden Schwerpunktsetzung der Serie. Und tatsächlich: Die Story rund um Trips Spionagemission ist wirklich äußerst spannend. Alles in allem gilt es zu verhindern, dass ein alter romulanischer Wissenschaftler einen Warp-sieben-Antrieb samt Quantensingularität für eine abtrünnige, militante Gruppierung der Romulaner baut (jener Mann, der zum Anfang des Buches eine wissenschaftliche Niederlage erleidet und dann von der genannten Gruppierung abgeworben wird). Aber was ist mit dem großen Ganzen, was ist nun mit "The Good That Men Do"? Als Rezensent, der seine Arbeit aufrichtig meint, wird eine ehrliche Antwort von einem erwartet. Ich bin also ehrlich: Im Gegensatz zu vielen nach dem Erscheinen von "The Good That Men Do" im Internet wie ad-hoc erfolgten Lobeshymnen kann ich mich dem Jubelschwall der letzteren nicht anschließen.
Das Buch ist eine herbe Enttäuschung, und das hat, wie so oft, mehrere Gründe. Zuvordererst der triftigste: Gerade bei kommerziell arbeitenden Trek-Autoren - die Mangels und Martin nun einmal sind - hätte ich mir mehr Einfallsreichtum erhofft als eine bloße Revidierung des in der letzten "Enterprise"-Episode Gezeigtem gewünscht. Zugegeben, die Ausgangslage, vor die ein potentieller Relaunch der Serie in Buchform durch "These Are The Voyages..." (eine grausame Folge!) gestellt wurde, ist nicht unbedingt optimal: Die Crew(-konstellationen) und die Ränge sind offenbar bis 2161 gleich geblieben, die Beziehung zwischen T'Pol und Trip scheint merkwürdigerweise keine sonderliche Entwicklung nach "Terra Prime" mehr durchgemacht zu haben und vor allem war der Tod des Chefingenieurs nicht nur überflüssig, sondern auch vollkommen versaubeutelt in Szene gesetzt - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Nichtsdestoweniger verletzt es meines Erachtens nach eine gewisse goldene Regel, wenn Autoren mit dem Canon auf so krasse Weise brechen, anstatt die offizielle Faktenlage so zu massieren, dass etwas Neues daraus geformt werden kann, ohne das Alte preiszugeben. Was das Tandem M&M gewissermaßen von Anfang an tut, kann mit dem Wort "Geschichtsrevisionismus" treffend beschrieben werden. Sie betten, gemäß ihrer (auch schon in "Last Full Measure verfolgten) Gewohnheit, die Story um Archer, Trip & Kohorten in eine historische Rückblende ein - so weit, so gut. Doch dann tanzt das Drehbuch Amok: Plötzlich wird im 25. Jahrhundert wie durch Zufall von zwei alten Bekannten entdeckt, dass die (in "These Are The Voyages..." gezeigten Holo-)Aufzeichnungen fehlerhaft seien, und dass sich die Geschichte der Enterprise eigentlich ganz anders zugetragen habe, vor allem aber habe Trip nie sein Ableben gefristet. Immer wieder werden Szenen aus der letzten Folge in modifizierter Form in das Buch eingeflochten, auf dass die Handlung in eine ganz andere Richtung läuft. Im Übrigen besteht einer der Griffe von Mangels und Martin darin, dass sie die wirkliche Geschichte aus dem Jahr 2161 nach 2155 holen, womit "The Good That Men Do" zum faktischen Beginn der fünften "Enterprise"-Staffel mutiert. Alles in allem gibt es viel zu viele Korrekturen an den Ereignissen aus "These Are The Voyages...", und manchmal mag sich der Leser fragen, wieso die Autoren überhaupt noch so viel Wert auf so viele liebevolle Querverbindungen zur Serie legen, wenn sie am Ende doch alles Gesagte über den Haufen schmeißen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: An und für sich haben wir es in "The Good That Men Do" mit einer soliden, durchaus kreativen Story in gewohnter Staffel-vier-Qualität, mit guten Gastrollen und mit Romulaner-Bonus, zu tun; meine Kritik setzt aber da an, wo sich gute Fan-Fiction-Kost immer am Maßstab der Serien und Filme orientieren und möglichst keine krassen Brüche vollziehen sollte. Beispielhaft machen das im "Star Trek"-Business Autoren wie Keith R.A. DeCandido oder David R. George III vor; M&M haben meiner Meinung nach an diesem Punkte über die Stränge geschlagen. Persönlich hätte ich lieber eine saubere Season fünf ohne geschichtsrelativistische Verschwörungselemente gehabt, welche die letzte "Enterprise"-Episode fehlerhafterweise aushebeln. Das ist - wenn auch der gewichtigste - nicht der einzige Punkt, der mich gestört hat: Alles in allem kommt die Handlung, welche die persönlichen Gründe für Trips Abgang und "Untertauchen" von der Enterprise (also die Vortäuschung seines Todes, wie er in "These Are The Voyages..." dargestellt wurde!) authentisch rechtfertigt, viel zu kurz. Ein Bisschen Romulaner-Paranoia, ein Gespräch mit Malcolm, der ihn mit Harris vertraut macht, darauf ein längerer Dialog mit Archer - und schon ist Trip bereit, alles (zumal auch T'Pol nach dem jüngsten Verlust ihres gemeinsamen Babys!) über Bord zu werfen und ein Leben als Geheimagent zu beginnen. Die Frage, was Trip insbesondere gegen die Romulaner treibt, wird meiner Ansicht nach nicht ausreichend geklärt. Und aus Trips Loslösung aus dem gewohnten Umfeld resultiert ein weiteres Problem: Man merkt deutlich, wie der Charakter ohne die dichte Interaktion mit den anderen Serienprotagonisten zusehends in eine Statistenrolle verfällt, wie er irgendwie seinen Markenkern - nur im Kontrast zu den anderen Protagonisten möglich - verliert. Irgendwann, circa ab der zweiten Hälfte des Buches, erkennt man an Trip nur noch den Namen wieder, unterbrochen durch gelegentliche Erinnerungen des Charakters. Meine Meinung: Ein einsamer Trip ist kein guter Trip, da hätte man sich nicht die Mühe machen müssen, ihn über Umwege wieder aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Die starke Fokussierung auf die Romulaner und auf Trips "Berufswechsel" bringt weitere Authentizitätsprobleme mit sich: So fragt sich der Leser vielleicht, was eigentlich mit der Terra-Prime-Bewegung nach der Vereitelung von Paxtons Vorhaben in "Terra Prime" passiert ist. Es erscheint alles in allem unrealistisch, dass diese Gruppierung und die Unterstützung in Teilen der irdischen Bevölkerung einfach so wieder verschwunden sind. Meiner Meinung nach wäre es schöner gewesen, wirklich dort anzufangen, wo die vierte "Enterprise"-Season aufhörte anstatt des gewöhnungsbedürftigen Versuchs, alle Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - so kommt vieles zu kurz: Mehr hätte ich mir vor allem von der Fortführung der Planeten-Allianz-Thematik gewünscht, die in "The Good That Men Do" nur am Rande abgehandelt wird. Kommen wir zu einer weiteren Problemzone des Buches: Es ist zu dick. Mittlerweile scheint es eine gewisse pervertierende Tradition im Pocket-Books-"Star Trek"-Business zu haben, Wälzer mit Überlänge zu produzieren. Die Lektion, dass weniger manchmal mehr sein kann, scheinen dabei weder Autoren noch Herausgeber mehr zu beherzigen. Im Falle von "The Good That Men Do" haben wir gerade nach den ersten 150 Seiten eine schlichtweg überblähte Handlung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Jagd der Enterprise hinter Jhamels orionischen Entführern, aber auch die Spionagestory um Trip, seinen Sektion 31-Kollegen und den romulanischen Wissenschaftler ist zu groß ausgefallen. Das klassische Serienfeeling will in diesem Format nicht mehr richtig aufkommen.
Frei nach dem Motto "Das Schlechte zuerst", kommen wir nun zu den angenehmen Seiten des Buches: Zunächst einmal wird eine Serie mit Potential, die frühzeitig eingestellt wurde, fortgesetzt. Und vor allem auf den ersten 100 Seiten ist die Anknüpfung an "Terra Prime" geradezu brillant und detailverliebt gelungen. Der Umgang mit dem Trio Archer, T'Pol und Trip ist alles in allem recht überzeugend. Auch erhalten die Romulaner im Allgemeinen und Admiral Valdore im Speziellen mehr Tiefe. Die psychologische Facette der romulanischen Natur ist sicherlich einer der Knackpunkte auf dem Weg zu dem gemäß Canon irgendwann 2156 ausbrechenden Krieg. Das Ende des Buches verspricht jedenfalls noch viel mehr Spannung, weil die Büchse der Pandora geöffnet wird. Und vor allem erfahren wir, warum Coridan schließlich doch nicht zu einer Gründerwelt der Föderation wurde. Fazit Eine provokative Grundidee, Trip zurückzuholen, macht das Buch a priori interessant. Leider begeht es bei genauerem Hinsehen so etwas wie ein Canon-Sakrileg - was wir im Laufe von vier "Enterprise"-TV-Staffeln doch zu genüge hatten. Somit ist die Story ambivalent zu sehen: Einerseits wird eine spannende Fortsetzung der Romulaner-Handlung erzählt, mit liebevoll und alles in allem authentisch geführten Charakteren, andererseits verheddert sich "The Good That Men Do" gelegentlich im Kleinklein des eigenen Konzepts und lässt zudem die Frage aufkommen, wie die literarische fünfte Season mit einer zerrissenen Crew weitergehen soll. Auch ist, anders als beispielsweise im DS9-Relaunch, das Serienfeeling einem anderen Zustand gewichen. Ob das gut ist, bleibt abzuwarten.
Bücher-Daten
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Kurzstreckensensoren Büchervorschau für September bis November Was geschieht auf dem Büchermarkt? Welche Romane erscheinen wann? Derzeit liegt der Fokus nur auf englischen Büchern, aber das ändert sich nächstes Jahr... Damit Sie dahingehend auf dem neusten Stand sind, finden Sie hier alle Neuerscheinungen von September bis Dezember chronologisch aufgelistet. Zu den Titeln, hinter denen ein Sternsymbol (*) steht, finden Sie einen ausführlicheren Informationstext in der Literatur-Ecke vom TrekZone Network. August Remembrance of Things Past, Book 1
September Death in Winter*
Resistance*
Remembrance of Things Past, Book 2
Captain's Glory
The Academy - Collision Course*
The Sky's the Limit*
Q & A*
Slings and Arrows Book 1: A Sea of Troubles
November Before Dishonor*
The Slings and Arrows Book 2: The Oppressor's Wrong
Related Links Die Literatur-Ecke vom TZN Simon & Schuster Pocket Books Neuerscheinungen der "Star Trek"-Romane |
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Blick in die Zukunft Shore Leave Convention - Das Jahr 2008 Jedes Jahr findet in Baltimore die Shore Leave Convention statt, wo ein genereller Überblick in Sachen "Star Trek"-Bücher für das kommende Jahr gegeben wird. Dieses Jahr wurden einige neue Projekte vorgestellt beziehungsweise weitere Informationen zu ihnen zur Verfügung gestellt. Von Michael A. Martin und Andy Mangels erscheint im Januar 2008 das erste Buch der neuen "Excelsior"-Reihe mit dem Titel "Forged in Fire". Bereits vor einigen Jahren sollte es veröffentlicht werden, musste aber aufgrund der Arbeiten an anderen Projekten verschoben werden. Zum Inhalt: Der sadistische klingonische Pirat Albino sorgt für Chaos im Klingonischen Imperium, das auch auf die Föderation übergreifen könnte. Captain Sulu, die klingonischen Captains Kor, Koloth und Kang und der junger Föderationsdiplomat Curzon Dax schließen sich zusammen und versuchen alles, um den Albino zur Strecke zu bringen. Eine Jagd beginnt, die sich von Generation zu Generation weitervererbt... Das Buchcover ist auch schon fertig: Schauen Sie mal hier.
Für Freunde der Klingonen ist der Februar ein großer Monat, denn Keith R.A. DeCandido, der bereits die Serie "I.K.S. Gorkon" geschrieben hat, stellt das Volk der Klingonen mit "Klingon Empire: A Burning House" wieder einmal in den Vordergrund. Das Buch dreht sich um die Rückkehr der I.K.S. Gorkon nach Qo'noS. Wieder einmal werden die Fans viel Neues über die klingonische Kultur erfahren: über Intrigen, Liebe, Verrat und Ehre.
Im Juli steht folgende Frage im Mittelpunkt: Was wäre wenn? Ich bin sicher, dass sich diese Frage jeder von Ihnen bereits gestellt hat. Verschiedene Autoren haben in zwei Anthologien à drei Geschichten die Antworten darauf, wenn es um "Star Trek" geht. So sollen einige alternative Storys in "Myriad Universe, Volume One" erzählt werden, die das "Star Trek"-Universum mal anders zeigen.
Zwischen Oktober und Dezember herrscht ein Autor über "Star Trek": David Mack. Bekanntermaßen geht er nicht gerade zimperlich mit den Trek-Charakteren um, und man kann gespannt sein, was er sich für unsere Helden in der Crossover-Trilogie "Star Trek Destiny" ausdenkt. Fans lieben solche Serienüberschneidungen, besonders diese könnte interessant werden, wenn sich die Wege der Enterprise-E mit denen der U.S.S. Titan, einiger DS9-Charaktere und Elementen der "Star Trek"-Vergangenheit überschneiden. Die Titel "Gods of Night", "Mere Mortals" und "Lost Souls" sprechen eine deutliche Sprache. Related Links Jeff Ayers' Voyages of Imagination |
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Über den Rand des Universums Politik, Kultur und Geschichte in den TrekBooks - 2311: Tomed-Zwischenfall Als die Romulaner in der "The Next Generation"Episode "Die Neutrale Grenze" urplötzlich wieder aufgetaucht waren, staunten Picard und seine Crew nicht schlecht. "Wir sind wieder da ..." war das Produktives, das aus dem Mund des romulanischen Commanders kam. In "The Next Generation" und "Deep Space Nine" wurde viel von dem berüchtigten Tomed-Zwischenfall gesprochen. Er soll dafür gesorgt haben, dass zu Beginn des 24. Jahrhunderts die Romulaner eine Phase der Isolation einläuteten und sich über 50 Jahre nicht mehr blicken ließen. Aber was steckt hinter dem Tomed-Zwischenfall? Worum ging es und wieso hatte er so eine große Wirkung? Gewaltige Expansion, schlechte Kontakte und ein Fehlschlag Anfang 2300 beginnt das Romulanische Imperium mit einer beispiellosen militärischen Aufrüstung, eine Dekade später folgt eine nie gekannte Expansion. Völker wie die bis dato freien Koltaari werden mit harter Gewalt unter romulanische Flagge gebracht. Angesichts eines derartig offenen Vorstoßes seitens des Imperialen Senats und seiner Flotte verschlechtern sich die diplomatischen Beziehungen auch zur Föderation rapide, und die Sternenflotte sieht sich bald gezwungen, enorme Verteidigungsmaßnahmen entlang der Neutralen Zone zu ergreifen, scheint doch ein Krieg ganz und gar nicht mehr ausgeschlossen.
Im Jahr 2310 beginnt die Sternenflotte - nicht zuletzt der akuten Bedrohungssituation durch die Romulaner geschuldet - mit dem Bau eines experimentellen Schiffes. Die U.S.S. Universe verfügt entgegen dem Algeron-Vertrag mit Romulus über eine Tarnvorrichtung sowie über eine neue Antriebsform, den so genannten Hyperwarp, der bis zu tausendmal schneller sein könnte als der herkömmliche Warpantrieb. Doch während des Testflugs 2311 kommt es beim Aktivieren des neuen Hyperwarpantriebs - so wie einst beim legendären Trabswarpantrieb - zu einer gravierenden Fehlfunktion, und nicht nur die Universe, sondern auch einige Begleitschiffe werden zerstört. Eins führt zum anderen, alles führt zur Krise Damit ist der Grundstein für eine katastrophale Entwicklung gelegt: Die Romulaner informieren die klingonische Regierung über den Vorfall, und sofort beginnt sich Paranoia breitzumachen. Kanzlerin Azetburs Angst wird durch General Gorak zusätzlich angeheizt, als dieser die Vermutung äußert, die Föderation wolle das Klingonische Reich mit einer Massenvernichtungswaffe gezielt treffen, um einen blutigen Krieg zu vermeiden, der beide Seiten an den Rand der Zerstörung treiben würde; Indiz dafür, dass die Beziehungen zwischen Föderation und Klingonen auch nach Khitomer noch sehr volatil sind. Damit schickt sich auch der historisch bedeutsame Vertrag von 2293 an, als ein schlichtes Stück Papier zu vergehen. Mission Impossible?
Ein ultrageheimer Auftrag, an dem unter anderem Captain Harriman, Kommandant der U.S.S. Enterprise-B, und Lieutenant Elias Vaughn partizipieren, beinhaltet die Kaperung des romulanischen Flaggschiffs Tomed durch das SIA, was auch gelingt. Anschließend wird die Tomed in einem Grenzsystem der Föderation mit dem Namen Foxtrot mittels einer Überladung des Energiekerns zerstört. Für die Öffentlichkeit und auch für den Romulanischen Senat sieht es so aus, als hätte das romulanische Militär einen Vorstoß in eigener Sache gewagt, einen Krieg gegen die Föderation anzufangen. Related Links "The Lost Era: 2311 - Serpents Among the Ruins" |
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Charakterspiegel Das Leben des Ensign Tirishar ch'Thane Nur zu oft fragt man sich, was in einem Menschen vorgeht, wie sich ein Mensch entwickelt oder verändert. Besonders interessant sind diese Fragen bei Romancharakteren, denn hier gibt es keine Grenze in der Entwicklung; die einzige Grenze ist die Fantasie. Wir möchten Ihnen in jeder Ausgabe unseres Newsletters einen bestimmten Charakter näher bringen. Heute ist es Ensign Tirishar ch'Thane, der den deutschen Lesern nur bekannt sein wird durch das DS9-Buch "Sektion 31 - Der Abgrund", allen anderen aber während des DS9-Relaunchs ein treuer Gefährte geworden ist... Ein Andorianer als Hauptcharakter... Wie sehnsüchtig haben manche Fans sich das für eine "Star Trek"-Serie gewünscht. Die Geburt des Charakters Shran in "Enterprise" war ein Trost, befriedigte aber beileibe Solche nicht, die ein Mitglied der Sternenflotte wollten. Der "Deep Space Nine"-Relaunch macht's möglich: Für die achte Staffel in Buchform betritt Ensign Tirishar Ch'Thane die Bühne - mit der ganzen, im TV verschwiegenen Bürde seines Volkes auf den Schultern. Entscheidung gegen die eigenen Wurzeln Tirishar ch'Thane (auch Shar genannt) ist ein junger Sternenflotten-Ensign, der vor seiner Versetzung nach Deep Space Nine Anfang 2376 als Wissenschaftsoffizier auf der U.S.S. Tamberlaine tätig war. Auffällig war seinen Kollegen auf DS9 von Anfang an seine enorme Zurückhaltung, die aber kaum mit Schüchternheit übersetzt werden kann, und die Neugier in Bezug auf andere Individuen und deren Kulturen.
Der Druck ist deshalb auf Shar so groß, weil das andorianische Volk seit geraumer Zeit auszusterben beginnt: Aus unerklärlichen Gründen ist das Fertilitätsvermögen rückläufig und dabei die Paarung höchst komplex. Charivretha macht Shar den Vorwurf, er würde die Verantwortung seinem Volk gegenüber in den Wind schlagen, weil er lieber in der Sternenflotte bleiben möchte. Tatsächlich will Shar nur über eigene Freiheit verfügen, vielleicht um auch nach einer wissenschaftlichen Methode außerhalb von Andoria zu suchen, mit der man seine Leute heilen kann. An diese wissenschaftliche Möglichkeit glaubt jedoch längst niemand mehr auf Andoria, ebenso wenig Charivretha. Im Juni 2376 bringt Charivretha Shars "Bondmates" (vergleichbar mit Zwangsverlobten), Shathrissia zh'Cheen, Thavanichent th'Dani und Vindizhei sh'Rraazh (Kurzform ihrer Namen: Thriss, Anichent und Dizhei) nach DS9, kurz vor seinem Abflug mit der Defiant zu einer dreimonatigen Exploration des Gamma-Quadranten. Zusammen versuchen sie ihn zu überzeugen, mit ihnen nach Andoria zurückzukehren, doch Shar lässt sich nicht umstimmen. Allerdings gibt er ihnen das Versprechen, nachhause zurückzukehren, sobald er mit der Defiant zurück sei. Thriss kann diese Entscheidung Shars nicht verkraften, und sie begeht kurz nach seinem Abflug Selbstmord. Geistige Verhaftung an Andoria und Rückkehr Ohne von Thriss' Selbstmord zu wissen, wird im Gamma-Quadranten Shars Gewissen gegenüber seinem Volk übermächtig. Nicht selten beginnt er daran zu zweifeln, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat. Rückkehr Im November 2376 kehrt Shar mit Ensign Prynn Tenmei - zu der sich eine leidenschaftliche Beziehung ergibt - nach Andoria zurück, um nicht nur Thriss rituell zu beerdigen, sondern auch Charivrethas politischen Status, der aufgrund des ablehnenden Verhaltens ihres "Sohnes" gefährdet worden ist.
Nach Charivrethas Rettung wird Thia aus ihrer shelthreth-Gruppe ausgestoßen, und nach einem längeren Gespräch bieten Shar, Anichent und Dizhei ihr an, ihrer Gruppe als Ersatz für die verstorbene Thriss beizutreten. Zusammen vollziehen sie das shelthreth, und obwohl Shar seine Liebe zu Prynn deshalb aufgeben muss, kann sich sein Gewissen gegenüber der andorianischen Volksseele nicht erwehren. Er opfert seine persönliche Freiheit, um wieder gleich zu werden, einer von den seinen. Interpretation Die Geschichte des jungen Tirishar ch'Thane ist die Geschichte eines übermächtigen Schuldgefühls. Es ist ein Schuldgefühl seinem Volk, den Andorianern, gegenüber, aus dessen kollektiv-normierter Umklammerung er sich eigentlich zu lösen sucht. Sein Gewissen jedoch spielt nur teilweise mit. Related Links "Star Trek: Deep Space Nine" Amazon.de: "Deep Space Nine - Twist of Faith" |
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Die nächste Ausgabe Was erwartet Sie in Ausgabe zwei? Viel wird nicht verraten, aber neugierig dürfen Sie schon werden. Der Schwerpunt unserer zweiten Ausgabe des Literatur-Newsletters liegt auf dem 20-jährigen Jubiläum von "The Next Generation". Was ist geschehen in den vielen Jahren, was geschah zwischen "Der Aufstand" und "Nemesis"? Und überhaupt: Was machen Picard und & Co. nachdem sie die Föderation vor Shinzon gerettet haben? Danksagung Unser Dank gebührt allen, die diesen Literatur-Newsletter unterstützt und bei seiner Erstellung mitgeholfen haben. Ein besonderes Dankeschön an Karl Urban und Raumfahrer.net für ihr tolles Versandsystem, Marvin Luchs, der unermüdliche Webmaster vom TrekZone Network, Michael Müller als Herausgeber der TZN-Literatur-Newsletter und unseren beiden mehr als engagierten Literatur-Kollegen Christoph Hühn und Julian Wangler, die die erste Ausgabe dieses Newsletters mit ihren schönen Texten vorangebracht haben! |
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Impressum Die Macher und die rechtlichen Dinge im Überblick Ausgabe 1 erscheint am 8. September 2007. TrekZone Network Die meistgelesenen täglichen "Star Trek"-News im
deutschsprachigen Raum. Copyrights Alle Berichte sind das geistige Eigentum der Autorinnen und Autoren. Jede unautorisierte Übernahme ist ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Artikelübernahme Links Die Redaktion des TrekZone Networks ist für Aussagen und Inhalte gelinkter Seiten, die durch einen externen Link erreicht werden, nicht verantwortlich. Diese Inhalte sind keine Inhalte des TZN-Angebots. Jegliche rechtlichen und gesetzlichen Verstöße auf diesen Seiten waren zum Redaktionszeitpunkt nicht bekannt. Aus diesem Grund ist das TZN nicht verantwortlich beziehungsweise haftbar für Probleme oder Schäden in jeglicher Form, die durch Existenz, Kenntnis, Besuch oder Nutzung gelinkter Seiten entstehen. Persönliche Daten Gemäß § 28, Absatz 3 und 4 des Bundesdatenschutzgesetzes wird die Verwendung von persönlichen Daten dieser Publikation zu Werbezwecken oder zur Markt- und Meinungsforschung ausdrücklich untersagt. Ebenso garantiert das TrekZone Network, dass die für das Newsletter-Abonnement notwendigen E-Mail-Adressen im Sinne des Datenschutzgesetzes vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben werden. Verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Michael Müller. © 1998−2007 by TrekZone Network. Auflage: 5611 Exemplare. Made in Europe. |
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